Studie:Krieg und Klimawandel: Jugendliche besorgt
15.08.2022 | 08:40
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Sorge über Krieg und Klimawandel: Ein Drittel der Jugendlichen blickt einer Studie zufolge der Zukunft Deutschlands pessimistisch entgegen. Ihre eigene Zukunft sehen sie positiver.
Der globale Klimawandel wird vor allem von Älteren als bedrohlich empfunden, erklärte die Bertelsmann Stiftung.
Quelle: imago
Ihre eigene Zukunft schätzen Kinder und Jugendliche in Deutschland positiver ein als die Zukunft des gesamten Landes. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Internet-Befragung von 12- bis 18-Jährigen für die Bertelsmann Stiftung.
Fast die Hälfte der Jugendliche sieht eigene Zukunft positiv
Laut der am Montag veröffentlichten Studie glaubten 43 Prozent der Jugendlichen, dass ihre persönliche Zukunft in drei Jahren besser aussieht als jetzt, nur 8 Prozent schätzten sie "schlechter als jetzt" ein. 30 Prozent glaubten daran, dass es "weder besser noch schlechter" wird, 18 Prozent gaben keine konkrete Einschätzung ab.
Beim Blick auf die Zukunft Deutschlands sah das Ergebnis anders aus, hier gaben die Befragten pessimistischere Prognosen ab. Hier glaubten nur 16 Prozent der jungen Menschen, dass die Zukunft Deutschlands in drei Jahren "besser als jetzt" aussehe. 37 Prozent antworteten "schlechter als jetzt", 29 Prozent "weder besser noch schlechter", 18 Prozent gaben keine Antwort.
Angst vor Krieg und Klimawandel
Bei den größten Sorgen junger Leute dominierte unter anderen die Angst, dass ein Familienangehöriger oder der eigene Partner sterben könnte. 83 Prozent der Befragten antworteten auf die Frage, in welchem Ausmaß ihnen dies Sorgen bereite, "sehr" oder "etwas". 82 Prozent fürchteten, dass es in Deutschland einen Krieg geben könnte, 80 Prozent den Klimawandel.
Auf den weiteren Plätzen folgen die Befürchtung, die Schule oder das Studium nicht zu schaffen (78 Prozent) und die Angst vor Terroranschlägen (71 Prozent). Die Corona-Pandemie und ein möglicher Wohlstandsverlust bereiten 69 Prozent der Jugendlichen Sorgen.
Persönliche Freiheit am wichtigsten
Nach konkreten Wünschen befragt war den Jugendlichen mit größerem Abstand die persönliche Freiheit am wichtigsten. 75 Prozent der 12- bis 18-Jährigen hielten sie für "sehr wichtig". Es folgen "Reisen und die Welt entdecken" mit 45 Prozent und "Geld verdienen" (44 Prozent).
Für die Umfrage "Einstellungen und Sorgen der jungen Generation Deutschlands" befragte das Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag des Liz Mohn Centers der Bertelsmann Stiftung vom 5. bis 12. Mai eine repräsentative Stichprobe der deutschen Wohnbevölkerung im Alter von 12 bis 18 Jahren mit Internetzugang. Die Stichprobengröße lag bei 500 Teilnehmenden.
Quelle: dpa, epd
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