Sudan: Mehr als 200 Tote bei Kämpfen in Region Blauer Nil

    Konfliktregion Blauer Nil:Mehr als 200 Tote bei Kämpfen im Sudan

    |

    Bei schweren Zusammenstößen in der sudanesischen Region Blauer Nil sind mehr als 200 Menschen gestorben. Hintergrund der Gewalt sind Rivalitäten zwischen ethnischen Gruppen.

    Eine Frau in der sudanesischen Hauptstadt Khartum protestiert gegen das Blutvergießen in der Region Blauer Nil.
    Bereits im Juli wurde in der sudanesischen Hauptstadt Khartum gegen das Blutvergießen in der Region Blauer Nil protestiert. (Archivbild)
    Quelle: reuters

    Bei massiven Kämpfen um Land und politische Vorherrschaft in einer Provinz im Südosten des Sudan sind mindestens 229 Menschen ums Leben gekommen.
    Außerdem seien seit dem erneuten Aufflammen der Gewalt Mitte der Woche etwa 10.000 Menschen aus ihren Häusern in der Provinz Blauer Nil vertrieben worden, sagte der Generaldirektor des regionalen Gesundheitsministeriums, Fateh al-Rahman Abdullah der Deutschen Presse-Agentur am Samstagabend. Die Zahl der Opfer liege vermutlich noch höher.

    Provinzregierung verhängt Notstand

    Die Provinzregierung verhängte einen 30-tägigen Notstand und verbot Zusammenkünfte. Aus der sudanesischen Hauptstadt Khartum wurden Truppen geschickt. Augenzeugen berichteten von angezündeten Wohnhäusern und Tötungen mit Äxten und Stöcken.
    Bereits im Juli hatte der Konflikt in der Provinz Blauer Nil seinen Anfang genommen: Die Volksgruppe der Hausa beansprucht, Land in der Region zu besitzen und leitet davon ein politisches Mitspracherecht im System der traditionellen Autoritäten Sudans ab. Das bestreiten die Volksgruppen der Funj und der Qumuz. In der Provinz, die an Äthiopien und den Südsudan grenzt, leben mehr als acht verschiedene Volksgruppen.

    Sudan bleibt fragiler Staat

    Der Sudan mit seinen knapp 45 Millionen Einwohnern ist auch drei Jahre nach dem Ende der Langzeitherrschaft von Machthaber Omar al-Baschir ein fragiler Staat. Immer wieder kommt es zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Volksgruppen.
    Quelle: dpa