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Proteste gegen Militärregierung : Wieder tödliche Gewalt im Sudan

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Die Protesten gegen die Militärregierung im Sudan dauern an. Und wieder kommt es zu tödlicher Gewalt.

Brennende Reifen am 06.01.2022 in Sudan
In mehreren Städten im Sudan protestierten Tausende gegen die Machtübernahme durch das Militär.
Quelle: AP

Am Donnerstag wurde in Omdurman nahe der Hauptstadt Khartum ein Demonstrant durch einen Kopfschuss tödlich verletzt. Das teilte das Zentralkomitee sudanesischer Ärzte mit. In mehreren Städten protestierten Tausende Menschen gegen das Militär und dessen Machtübernahme vor gut zwei Monaten.

Barrikaden und brennende Reifen

In Khartum sangen und trommelten die Demonstranten und zeigten Bilder von bei früheren Protesten Getöteten, wie Reporter berichteten. Es wurden Autoreifen angezündet und Barrikaden errichtet. In der Nähe des Präsidentenpalastes setzten die Sicherheitskräfte nach Angaben von Augenzeugen Tränengas ein. Demonstranten warfen daraufhin Steine.

Unsere Märsche werden weitergehen, bis wir unsere Revolution und unsere Zivilregierung wiederhergestellt haben.
Mojataba Hussein

Das kündigte der 23-jährige Demonstrant Hussein in Khartum an.

Wir werden nicht aufhören, bis wir unser Land zurückbekommen.
Samar al-Tayeb

Das betont auch der 22-jährige Samar al-Tayeb.

Dutzende Tote - Hunderte Verletzte

Sudans oberster General Abdel Fattah al-Burhan hatte im Oktober den Ausnahmezustand verhängt und die Regierung abgesetzt, die nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Baschir im April 2019 den Übergang zu demokratischen Wahlen hatte leiten sollen. Seitdem kommt es regelmäßig zu Massenprotesten, gegen die das Militär oft gewaltsam vorgeht.

Im Sudan steigt die Zahl der Bedürftigen, in der Region Darfur sind die Lebensmittel knapp. Um die Menschen dort mit ausreichend Nahrung zu versorgen, fehlen dem Hilfsprogramm der Vereinten Nationen Gelder - trotz erfolgter Millionen-Ausgaben.

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Seit Beginn der Proteste wurden nach Angaben des Ärzte-Komitees mindestens 58 Menschen getötet und Hunderte verletzt. Der tödliche Schuss auf den Demonstranten am Donnerstag sei von den "Putschisten-Kräften" abgefeuert worden, erklärten die Mediziner, die sich als Teil der Protestbewegung verstehen.

Hamdok-Rücktrittt löste Proteste aus

Zu den jüngsten Protesten kam es trotz erhöhter Sicherheitsvorkehrungen und der Sperrung der Hauptstraßen Khartums, die zum Präsidentenpalast und zum Armeehauptquartier führen. Auch in anderen Städten, darunter Port Sudan im Osten, Atbara im Norden und Wad Madani im Süden, gab es nach Angaben von Augenzeugen Demonstrationen.

Der Rücktritt von Regierungschef Abdullah Hamdok am Sonntagabend hatte die Proteste gegen die Militärregierung weiter angeheizt. General al-Burhan hatte Hamdok einen Monat nach der Machtübernahme wieder eingesetzt. Der Regierungschef galt jedoch weithin als ziviles Feigenblatt des Militärs.

Hamdok: "Gefährlichen Wendepunkt überschritten"

Am Sonntagabend erklärte Hamdok seinen Rücktritt. Er beklagte die "Zersplitterung der politischen Kräfte" in dem nordostafrikanischen Land und die Konflikte zwischen den militärischen und zivilen Teilen der Übergangsregierung. Trotz aller Anstrengungen sei deshalb ein politischer Konsens nicht zustande gekommen. Der Sudan habe einen "gefährlichen Wendepunkt überschritten, der sein Überleben bedroht".

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