Er leitete das Ende der Apartheid ein und holte Nelson Mandela aus dem Gefängnis: Dafür bekam Südafrikas Ex-Präsident de Klerk den Friedensnobelpreis. Nun ist er mit 85 gestorben.
Südafrikas ehemaliger Präsident und Friedensnobelpreisträger Frederik Willem de Klerk ist tot. De Klerk, der 1989 mit einem radikalen Reformkurs die Abschaffung von Südafrikas rassistischem Apartheid-Regime einleitete, sei im Alter von 85 Jahren an einer Krebserkrankung gestorben, teilte die "FW de Klerk"- Stiftung am Donnerstag mit.
De Klerk hinterlässt seine Ehefrau Elita, seine Kinder Jan und Susan sowie Enkelkinder, teilte die Stiftung mit.
Im Februar 1990, auf dem Höhepunkt der weltweiten Euphorie der Wendejahre, kündigte de Klerk das Ende der Rassentrennung an und entließ Nelson Mandela (1918-2013) aus dem Gefängnis. Noch Jahre später erhielt der konservative Politiker der regierenden Nationalpartei dafür Morddrohungen weißer Landsleute.
ZDF-Reporterin Sandra Theiß hatte 2019 Gelegenheit mit dem ehemaligen Staatspräsidenten Frederik Willem de Klerk zu sprechen.
Kritik an de Klerks früheren Aussagen zur Apartheid
Im Oktober 1993 wurden de Klerk und Mandela gemeinsam für ihren Versöhnungswillen und "ihre persönliche Integrität und großen politischen Mut" mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Nach den ersten freien Wahlen 1994 übergab de Klerk die Macht an Mandela und zog sich von allen öffentlichen Ämtern zurück. Allerdings äußerte er sich weiter kritisch zu den politischen Entwicklungen in Südafrika.
Anfang 2020 sagte er in mehreren Interviews, die Apartheid sei kein Verbrechen gegen die Menschlichkeit gewesen; das sei ein Konstrukt der Sowjets und des linken ANC. Damit zog er sich scharfe Kritik zu.
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