Urteil in Myanmar: Weitere sieben Jahre Haft für Suu Kyi

    Urteil in Myanmar:Weitere sieben Jahre Haft für Suu Kyi

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    Schon mehrfach ist die entmachtete Regierungsschefin und einstige Hoffnungsträgerin von Myanmar, Aung San Suu Kyi, zu Haftstrafen verurteilt worden. Jetzt folgt eine weitere.

    Aung San Suu Kyi. Archivbild
    In Myanmar ist die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi zu sieben weiteren Jahren Haft verurteilt worden. Das Militär hatte im Februar 2021 ihre gewählte Regierung gestürzt.30.12.2022 | 0:25 min
    Ein Gericht in Myanmar hat nach Justizangaben die entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi wegen Korruptionsvorwürfen zu sieben weiteren Jahren Haft verurteilt. Damit steigt die Gesamtzahl der Haftjahre, zu denen Suu Kyi seit der Machtübernahme des Militärs im Februar 2021 verurteilt wurde, auf insgesamt 33.
    Suu Kyis Unterstützer und unabhängige Beobachter sehen die gegen sie erhobenen Vorwürfe als Versuch an, den Militärputsch gegen die offiziell gewählte Regierung zu legitimieren.

    Schauprozesse und sechs Monate Einzelhaft

    Suu Kyi, Friedensnobelpreisträgerin von 1991, befindet sich seit sechs Monaten in Einzelhaft in einem Gefängnis in der Hauptstadt Naypyidaw, nachdem sie nach dem Militärputsch 2021 zunächst unter Hausarrest gestellt worden war.
    Prozessauftakt war im Juni 2021. Die Verfahren fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, Suu Kyis Anwälte durften nicht mit Medienvertretern sprechen. Beobachter sprachen von Schauprozessen und werteten die Anklagen als Versuch der Junta, die eigene Macht zu sichern.

    Land versinkt im Chaos

    Die Generäle hatten ihren Umsturz mit angeblichem Betrug bei der Wahl im November 2020 begründet, die Suu Kyi mit ihrer Partei Nationale Liga für Demokratie klar gewonnen hatte. Beweise legten sie keine vor. Seither versinkt das frühere Birma in Chaos und Gewalt.
    Die Junta versucht, den Widerstand in der Bevölkerung mit aller Gewalt zu unterdrücken. Immer wieder geht sie brutal gegen Gegner vor. Der Gefangenenhilfsorganisation AAPP zufolge wurden seit dem Putsch mehr als 2.600 Menschen getötet und mehr als 16.600 festgenommen.
    Quelle: AP, dpa

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