Ende August läuft das 9-Euro-Ticket aus - doch was kommt danach? Mobilitätsforscher Andreas Knie fordert ein Folgeticket für 29 Euro und hat auch Taxis in den Blick genommen.
Angesichts des auslaufenden 9-Euro-Tickets hat der Berliner Mobilitätsforscher Andreas Knie ein bundesweites Monatsticket für 29 Euro inklusive Taxi gefordert. Dieses müsste für alle Busse und Bahnen und auch für den Fernverkehr gelten, forderte der Soziologe im Gespräch mit der Nachrichtenagentur epd.
Auch die sogenannte "letzte Meile" sollte enthalten sein:
Kurz vor dem Auslaufen des 9-Euro-Tickets ist Ländern eine Debatte über die Kostenteilung für einen möglichen Nachfolger entbrannt. ZDF-Reporter Jan Meier hat sich angeschaut, wie der Nahverkehr in Templin (Brandenburg) funktioniert.
Knie: Busverkehr funktioniert nur in Ballungsräumen
Linienbusse im getakteten Verkehr kämen in ländlichen Regionen in der Autogesellschaft nicht mehr hinterher, sagte Knie. "Die Busse waren eine gute Idee vor der Erfindung des Autos."
Jetzt funktionierten diese Verkehrsmittel nur noch in Ballungsräumen. Selbst in Städten mit 100.000 Einwohnern lohnten sich die Fahrten nicht mehr.
- Lindner: Kein Geld für 9-Euro-Folgeticket
Finanzminister Lindner sieht keinen Spielraum für eine weitere Finanzierung des 9-Euro-Tickets durch den Bund. Zuvor hatten Länder signalisiert, Geld dafür bereitstellen zu wollen.
14 Milliarden Euro für 29-Euro-Ticket
Mit dem sogenannten Pool-Taxi könnten die ländlichen Räume hingegen besser und preiswerter erschlossen werden, betonte der Wissenschaftler vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.
Das auf drei Monate befristete 9-Euro-Ticket für Busse und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs habe zwar nicht dazu geführt, dass Menschen vom Auto auf den öffentlichen Verkehr umgestiegen seien, sagte Knie.
Es habe aber mit fast 40 Millionen verkauften Tickets zu einer "gigantischen Image-Aufwertung" geführt: "Es war ein riesiges Ausprobier-Programm, vor allem für Menschen aus unteren Einkommensschichten."