Russland: Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten beendet

    300.000 Reservisten eingezogen:Russland verkündet Ende der Teilmobilmachung

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    Russland hat nach eigenen Angaben 300.000 Reservisten eingezogen - die Teilmobilisierung sei damit beendet. Ab jetzt sollen nur noch Freiwillige rekrutiert werden.

    Archiv: Russische Reservisten während der Teilmobilisierung
    Die Einberufung von Reservisten ist nach Kreml-Angaben abgeschlossen.
    Quelle: Reuters

    Russlands Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten für den Krieg in der Ukraine ist nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu beendet. Neue Maßnahmen seien nicht geplant, von nun an werde nur noch mit Freiwilligen gearbeitet, sagte Schoigu bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahe Moskau.

    Putin gibt Probleme bei Teilmobilmachung zu

    Der Kremlchef hatte Mitte Oktober angekündigt, dass die in der Gesellschaft umstrittene Einberufung von Reservisten innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen werden solle. Zuvor hatte bereits die russische Hauptstadt Moskau das Ende der Mobilmachung verkündet.
    Putin räumte einmal mehr ein, dass es viele Probleme gegeben habe bei der vor mehr als einem Monat begonnenen Teilmobilmachung. Die Soldaten hatten oft keine passende Ausrüstung oder wurden nicht den russischen Vorschriften gemäß auf den Einsatz im Kriegsgebiet vorbereitet. Viele Reservisten kehrten bereits in Särgen zurück.

    Putin will Einberufungsstellen modernisieren

    Der Kremlchef wies angesichts der Schwierigkeiten an, dass die Arbeit der Einberufungsstellen modernisiert werden müsse. Eingezogen wurden beispielsweise auch massenhaft Männer, die wegen Krankheiten, hohen Alters und aus anderen Gründen nicht hätten zum Kriegsdienst verpflichtet werden sollen. Putin wies an, sie wieder nach Hause zu schicken.

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    Nach Darstellung Schoigus sind 82.000 Männer inzwischen an der Front im Einsatz. Er gab das Durchschnittsalter mit 35 Jahren an. Dort sollen sie sicherstellen, dass Russland die von der Ukraine annektierten und mit Soldaten besetzten Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson nicht wieder verliert. Putin hatte erklärt, es gehe darum, eine Frontlinie von 1.100 Kilometern zu sichern.
    Die Ukraine hatte immer wieder angekündigt, ihre Gebiete - einschließlich der bereits 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim - zu befreien. Große Teile der einst besetzten Regionen sind inzwischen wieder unter ukrainischer Kontrolle.
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