Krankschreibung per Telefon bis März 2023 weiter möglich

    Verlängerung bis März 2023:Krankschreibung per Telefon weiter möglich

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    Die Regelung zur Krankschreibung per Telefon wird weiter verlängert. Grund sind zum Einen die andauernde Corona-Pandemie wie die kommende Erkältungs- und Grippesaison.

    Gesundheitskarte und Telefon
    Krankschreibungen per Telefon noch bis Ende März 2023 möglich.
    Quelle: picture alliance / Geisler-Fotopress

    Angesichts der Corona-Krise und der Grippesaison bleiben telefonische Krankschreibungen wegen Erkältungsbeschwerden noch bis ins Frühjahr möglich - ohne extra Besuch in der Praxis.

    Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung per Telefon weiter möglich

    Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken beschloss am Donnerstag, eine bis Monatsende laufende Sonderregelung bis 31. März 2023 zu verlängern. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen wegen leichter Atemwegserkrankungen sind so weiter für bis zu sieben Tage nach telefonischer Rücksprache mit Ärztinnen und Ärzten zu haben und können für bis zu sieben weitere Kalendertage verlängert werden.
    Die Debatte um Lockerungen von Corona-Schutzvorgaben geht weiter. Der Gemeinsame Bundesausschuss erläuterte, im Moment sei schwer vorherzusagen, wie sich die Fallzahlen von Corona-Erkrankten in den Krankenhäusern in den kommenden Monaten entwickelten. "Erschwerend kommt aber hinzu: Wir stehen vor der Erkältungs- und Grippesaison", sagte der Vorsitzende Josef Hecken. Das spreche dafür, auf Sicherheit für Patientinnen, Patienten und das Praxispersonal zu setzen.
    Hecken wies vor allem auf chronisch Kranke hin, die öfter als andere in Arztpraxen gehen müssten und besonders vor vermeidbaren Infektionen zu schützen seien. Mit der telefonischen Krankschreibung hätten Praxen nun weiterhin eine einfach umsetzbare Möglichkeit, leichte und schwere Krankheitsfälle voneinander abzugrenzen und volle Wartezimmer zu vermeiden.

    Wegfall von Corona-Auflagen in der Diskussion

    In der Diskussion um den Wegfall von Alltagsauflagen unterstützte CDU-Chef Friedrich Merz die Entscheidung mehrerer Bundesländer, die Isolationspflicht für Corona-Infizierte zu streichen. Corona-Regeln seien nur noch in einem "sehr eingeschränkten Umfang" erforderlich.

    CDU-Vorsitzender
    :Merz: Corona bald für beendet erklären

    Im Umgang mit der Pandemie mahnt CDU-Chef Merz die Rückkehr in ein weitgehend normales Leben an. Spätestens im Frühjahr sollte Corona offiziell für beendet erklärt werden.
    Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz während einer Pressekonferenz  in Berlin  (Archiv Okt. 2022)
    Wer sich mit Corona infiziert hat, muss sich nicht mehr überall in Isolation begeben: Bayern und Baden-Württemberg hatten entsprechende Regeln am Mittwoch abgeschafft, am Donnerstag folgte Schleswig-Holstein. Auch in Hessen gibt es solche Pläne. Das Vorgehen der Länder wurde unter anderem von Patientenschützern und Gewerkschaftern kritisiert. Vor allem Rufe nach einem gemeinsamen Vorgehen der Länder wurden laut.

    Aussetzen der Isolationspflicht umstritten

    DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel sagte den Funke-Zeitungen, sie sei "erschrocken darüber, dass die vier Bundesländer in Bezug auf die Isolationspflicht einen Alleingang wagen". Sie empfahl Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, "sich mit Infektionskrankheiten nach jeweils geltenden Regeln arbeitsunfähig zu melden und freiwillig Kontakte auch im privaten Umfeld drastisch zu reduzieren".
    Kassenärzte-Chef Andreas Gassen kritisierte im Redaktionsnetzwerk Deutschland einen sich abzeichnenden Flickenteppich bei den Schutzregeln. "Das alles spricht dafür, dass die Politik nun über einen geordneten und einheitlichen Übergang nachdenken sollte, Corona wie andere endemische Erkrankungen zu behandeln, auch wenn die WHO die Pandemie noch nicht für weltweit beendet erklärt hat", sagte er mit Blick auf die Weltgesundheitsorganisation.
    Quelle: dpa

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