Auf dem Parteitag der Demokraten hatte Biden unter anderem versprochen, im Fall seiner Wahl das Land aus der "Dunkelheit" zu führen. Darauf folgte Trumps verbaler Gegenschlag.
Nach der harschen Kritik an seiner Bilanz durch Teilnehmer am Nominierungsparteitag der Demokraten hat US-Präsident Donald Trump seine Amtszeit in ein günstigeres Licht zu rücken versucht. Wo sein Herausforderer Joe Biden von "amerikanischer Dunkelheit" gesprochen habe, sehe er "amerikanische Größe", sagte Trump am Freitag in einer Rede in Arlington vor dem Forum Council for National Policy, das den Republikanern nahesteht.
Auf dem virtuellen Parteitag der US-Demokraten hat Präsidentschaftskandidat Joe Biden Präsident Trump ein Versagen in der Corona-Krise vorgeworfen.
Zudem unterstellte der Amtsinhaber seinen Gegnern einen übertriebenen Pessimismus bei der Darstellung der Lage in Amerika. In dieser Woche hätten die Demokraten den "dunkelsten und wütendsten und düstersten Parteitag in der amerikanischen Geschichte" abgehalten. "Sie verbrachten vier Tage in Folge damit, Amerika als rassistisch anzugreifen, als furchtbares Land, das erlöst werden muss."
Biden will aus der "Dunkelheit" führen
In seiner jüngsten Nominierungsrede als Präsidentschaftskandidat der Demokraten hatte Biden seinen Gegner Trump als jemanden bezeichnet, der Amerikaner zu spalten versuche. "Vereint können und werden wir diese Phase der Dunkelheit in Amerika überwinden", erklärte Biden.
- USA werden "sehr hässlichen Wahlkampf sehen"
Nach den Parteitagen beginnt der direkte Wahlkampf in den USA. Im Interview spricht USA-Experte Christian Lammert über Trumps Strategie - und ein mögliches Problem der Demokraten.
Er sprach zudem von einem "perfekten Sturm", der das Land unter Trump heimgesucht habe: Die Corona-Pandemie, ein darauffolgender Absturz der Wirtschaft und Proteste nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd infolge von brutaler Polizeigewalt.
Trump warnt vor Chaos unter Biden
Zuletzt hatte Trump sich bemüht, aus den Bildern von Chaos und Gewalt in einigen amerikanischen Städten politisches Kapital zu schlagen und sich zugleich als Verfechter von Recht und Ordnung in Stellung zu bringen. Dies tat er auch bei seinem Auftritt in Arlington: Sollte er verlieren, "wird niemand in unserem Land sicher sein und niemand verschont bleiben", warnte er.
Kann Biden auch Trump-Anhänger für sich gewinnen? Für Menschen auf dem Land sei wichtig, so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen in Wisconsin, was ein Wechsel für sie bedeute. Viele hätten Angst vor großen Veränderungen, die Joe Biden vorantreiben würde.
Die US-Präsidentschaftswahl findet am 3. November 2020 statt. Donald Trump bewirbt sich um eine zweite Amtszeit. Joe Biden um seine erste; Biden war unter Obama jedoch bereits Vizepräsident der USA: