Theveßen: Kann sein, dass Trump nicht antritt

    Wahlsieg bei Midterms:DeSantis durchkreuzt Trumps Pläne

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    Ron DeSantis ist ein Sieger der Midterms: Der Gouverneur von Florida verteidigte sein Amt klar. Alle Blicke sind nun auf ihn gerichtet - das könnte für Trump zum Problem werden.

    Ron DeSantis hat es geschafft, im umkämpften US-Bundesstaat Florida als Gouverneur klar wiedergewählt zu werden. Er deklassierte seinen demokratischen Herausforderer mit 20 Prozentpunkten Abstand.
    Damit hat er seine Position innerhalb seiner Republikanischen Partei gestärkt - und ist ein natürlicher Kandidat für die Präsidentschaftswahl 2024 in den USA. Und er stärkt seine Position gegenüber Donald Trump, schätzt ZDF-USA-Korrespondent Elmar Theveßen ein:

    Ron DeSantis hat massiven Rückenwind bekommen.

    Elmar Theveßen

    Ron DeSantis könnte zum Problem für Donald Trump werden

    Ron DeSantis contra Donald Trump: Dieses Duell um die Präsidentschaftskandidatur hatte sich schon vor den Midterms abzeichnet, nun hat es klare Konturen bekommen. Und das könnte für Donald Trump zum Problem werden.
    Zumal sich bei diesen Zwischenwahlen deutlich weniger Republikaner durchgesetzt haben als erwartet. Dieser Misserfolg könnte Donald Trump, der den Wahlkampf deutlich geprägt hatte, Rückhalt bei republikanischen Parteimitgliedern kosten.

    Viele Latinos wählten Ron DeSantis

    Und DeSantis kann einen Erfolg bei einer wichtigen Wählerschicht für sich verbuchen, meint ZDF-Korrespondent Theveßen: "Es ist das erste Mal seit Bush, dass der Republikaner so deutlich Stimmen von Latinos bekommt."
    Allein diese beiden Tatsachen könnten DeSantis viele innerparteiliche Unterstützer garantieren. Auch wenn die genaue Auszählung der Stimmen wohl noch länger dauern wird und sich ein klarer Ergebnis vermutlich erst im Dezember abzeichnen wird.

    Für Trump könnten Midterms zum Misserfolg werden

    Angesichts der Präsenz Donald Trumps und seiner Mitstreiter im Wahlkampf ist der Ausgang der Midterms schon jetzt ein Rückschlag für eine mögliche Kampagne für die Präsidentschaftswahl 2024. Ob er wieder antritt, könnte sich kommende Woche zeigen. Dann will er eine "wichtige Ankündigung" machen.
    Korrespondent Theveßen glaubt nicht, dass eine Kandidatur Trumps nun noch sicher ist: "Es könnte sein, dass Trump nicht antritt".
    Hinzu kommt , dass sich wenig Aussicht auf eine Einigung zwischen den beiden Persönlichkeiten Trump und DeSantits besteht: "Man kann klar sagen, dass sich die beiden nicht grün sind", schätzt auch ZDF-Korrespondent Theveßen das Verhältnis der beiden ein. Trump hatte DeSantis zuletzt mit unangenehmen Enthüllungen gedroht, falls dieser für 2024 antreten sollte. Das deutet darauf hin, dass der Konkurrent ihn richtiggehend nervös macht.

    Ein Funken Hoffnung für Donald Trump

    Die sogenannte rote Welle, also ein Erdrutschsieg der Republikaner, blieb zwar aus. Ein Ergebnis dieser Midterms könnte Trump aber trotzdem Hoffnung machen: 157 von 300 Kandidaten, die die Wahl bei der US-Präsidentschaftswahl 2020 als "gestohlen" betrachtet und diese Behauptung auch verbreitet haben, sind Sieger in ihren Rennen gewesen. Das heißt, die Anhänger hatten genug Unterstützer, die offenbar an die "Wahllüge" glauben .
    Und einige der extremen Kandidaten, die bei der Wahl leer ausgegangen sind, laufen sich schon warm, um das Ergebnis anzuzweifeln.
    Verfolgen Sie Zwischenwahlen in den USA und die anschließenden Reaktionen zu den Midterms im Liveblog bei ZDFheute:

    Zwischenwahlen in den USA
    :Aktuelle News zu den Midterms

    35 Sitze im Senat und die Zusammensetzung im Repräsentantenhaus sind bei den Midterms in den USA gewählt worden. Hier können Sie die Entwicklungen im Liveblog nachlesen.
    Das Kapitol in Washington, D.C.
    Liveblog
    Quelle: ZDF, dpa

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