Trump: Klimawandel bedeutet "mehr Grundstücke am Strand"

    Midterm-Wahlkampf in den USA:Trump zu Klimawandel: "Grundstücke am Strand"

    10.07.2022 | 09:16
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    "Wir haben größere Probleme als das." Ex-Präsident Donald Trump teilt im Midterm-Wahlkampf gegen Klimaschutz aus. Der Klimawandel bedeute lediglich "mehr Grundstücke am Strand".

    Donald Trump spricht am Samstag bei einem Wahlkampfauftritt in Nevada.
    Donald Trump spricht am Samstag bei einem Wahlkampfauftritt in Nevada.
    Quelle: dpa

    Der frühere US-Präsident Donald Trump sieht die globale Klimakrise nicht als drängendes Problem an.

    Wir werden ein bisschen mehr Grundstücke am Strand haben, was nicht das Schlechteste auf der Welt ist.

    Donald Trump

    Bei einem Wahlkampfauftritt in Anchorage im US-Bundesstaat Alaska sagte er am Samstagabend weiter: "Ich habe gehört, dass die Ozeane in den nächsten 300 Jahren um ein Achtel Zoll (rund 0,32 Zentimeter, Anm. d. Red.) ansteigen werden. Wir haben größere Probleme als das."
    Die Quelle für diese Zahl ließ Trump offen; sie widerspricht etablierten wissenschaftlichen Projektionen deutlich. Der Weltklimarat IPCC ging 2019 von Berechnungen aus, wonach der globale Meeresspiegel bis 2100 um 0,6 bis 1,1 Meter steigen wird.
    Ausschnitt aus Trumps Rede
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    In den USA stehen im November Kongresswahlen an. Trump ließ auch bei seinem Auftritt in Alaska weiter offen, ob er bei der Präsidentenwahl 2024 erneut antreten will. Er kündigte lediglich an: "Wir werden unser prächtiges Weißes Haus zurückerobern." 
    Trump wiederholte seine widerlegte Behauptung, wonach er bei der Wahl 2020 durch Betrug um seinen Sieg gebracht worden sei. In Anchorage unterstützte Trump die Bewerbung der früheren Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin, die einen Sitz im US-Repräsentantenhaus erringen möchte.
    "Wir lieben Dich. (...) Wir brauchen dich", sagte Palin an die Adresse des Ex-Präsidenten. Können die Republikaner bei den Kongresswahlen die Mehrheit im Repräsentantenhaus zurückerobern, könnte US-Präsident Joe Biden zahlreiche Reformprogramme nicht mehr umsetzen.

    Desaströse Klima-Bilanz der Trump-Amtszeit

    Trump hat wiederholt daran gezweifelt, ob der Klimawandel menschengemacht ist - solche Zweifel sind wissenschaftlich klar widerlegt. Der Republikaner hatte die USA während seiner Amtszeit aus dem Pariser Klimaschutzabkommen zurückgezogen. Sein demokratischer Nachfolger Biden hatte den Schritt nach seinem Amtsantritt Anfang vergangenen Jahres umgehend rückgängig gemacht.
    Der politische Druck auf Trump könnte am Dienstag weiter steigen. Dann ist der nächste öffentliche Anhörungstermin des Untersuchungsausschuss zum Angriff auf das US-Kapitol im Januar vergangenen Jahres. Am Freitag hatte der frühere Rechtsberater des Weißen Hauses, Pat Cipollone, hinter verschlossenen Türen ausgesagt.
    Laut CNN habe die Anhörung fast acht Stunden gedauert. Der Anwalt habe "wiederholt rechtliche und andere Bedenken" über die Aktivitäten des damaligen Präsidenten Donald Trump am 6. Januar und in den Tagen davor geäußert habe, teilte der Ausschuss mit. Aussagen aus dieser Befragung könnten am Dienstag vorgestellt werden.

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    Quelle: dpa, ZDF

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