US-Präsident Trump fordert von Russland, das syrische Regime von Baschar al-Assad nicht mehr zu unterstützen. Er spricht sich für eine politische Lösung des Konflikts aus.
In den syrischen Provinzen Idlib, Aleppo, Hama und Latakia kämpfen syrische Truppen seit Dezember verstärkt mit Rückendeckung Moskaus gegen die dschihadistischen Milizen. Der syrische Machthaber Baschar al-Assad will mit allen Mitteln die von der Türkei unterstützten Rebellen besiegen und die Regionen wieder unter seine Kontrolle bringen.
Nach Gefechten und Luftangriffen hätten die syrischen Truppen erstmals seit 2012 wieder die Kontrolle über "alle Dörfer und Kleinstädte rund um Aleppo", teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.
US-Präsident Trump besorgt über die Lage in Syrien
US-Präsident Donald Trump brachte in einem Telefonat mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan seine Sorge über die Lage in dem Bürgerkriegsland zum Ausdruck, teilte das Weiße Haus mit. Denn bei den Kämpfen gab es zuletzt immer wieder auch Zusammenstöße zwischen syrischen Regierungstruppen und Einheiten der türkischen Streitkräfte.
Die USA wünschten, dass Russland seine Unterstützung "für die Gräueltaten des Regimes" von Assad beende. Trump sprach sich für eine politische Lösung des Konflikts aus. Zugleich dankte er seinem türkischen Kollegen für die Bemühungen der Türkei, "eine humanitäre Katastrophe zu verhindern".
Ankara drohte Assad mit Vergeltung, sollten syrische Truppen weiter die türkische Armee angreifen. "Das Regime muss das wissen: Die Türkei wird dort keine Grenzen kennen, sollte es weiter solche Angriffe auf unsere Truppen geben", sagte Vizepräsident Fuat Oktay am Samstag. Diese Botschaft sei auch Russland übermittelt worden.
Hunderttausende Menschen aus Idlib geflohen
Trotz der Spannungen reist eine türkische Delegation nach Moskau, um über die kritische Lage in Idlib zu beraten. Zuvor war bereits eine russische Delegation in Ankara.
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Idlib: Eine halbe Million Flüchtlinge seit Dezember
Massenflucht in Syrien: Mehr als 520.000 Menschen sind laut UNO in den letzten zwei Monaten vor den Kämpfen in Idlib geflohen. Die meisten Flüchtlinge seien Frauen und Kinder.
Seit Dezember flohen nach UN-Angaben mehr als 800.000 Menschen vor den Kämpfen in Idlib. Russland und die Türkei hatten sich 2018 in Sotschi auf die Einstellung der Kämpfe in Idlib geeinigt. Alle seither vereinbarten Feuerpausen wurden jedoch kurz nach ihrem Inkrafttreten gebrochen.