US-Präsident Donald Trump hält am geplanten Teil-Abzug der US-Soldaten aus Deutschland fest. Nun deutet er an, dass einige von ihnen nach Polen verlegt werden könnten.
US-Präsident Trump will an dem Abzug von knapp 9.500 Soldaten aus Deutschland festhalten. Außerdem plant er, einen Teil der Truppen nach Polen zu verlegen.
US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Worten "wahrscheinlich" einen Teil der in Deutschland stationierten US-Soldaten nach Polen verlegen. Das sagte Trump bei einem Treffen mit dem polnischen Staatschef Andrzej Duda im Weißen Haus. Erneut warf er dabei Deutschland vor, zu wenig für die Verteidigung auszugeben.
Der US-Präsident hatte kürzlich bestätigt, die Zahl der in Deutschland stationierten US-Soldaten von derzeit rund 34.500 auf 25.000 senken zu wollen. "Wir werden unsere Truppen in Deutschland reduzieren", sagte Trump am Mittwoch.
Duda: "Sicherheit Europas ist mir sehr wichtig"
Duda sagte bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Trump im Rosengarten des Weißen Hauses, der US-Präsident entscheide, wo er US-Soldaten stationiere. Er habe Trump aber gebeten, keine US-Soldaten aus Europa abzuziehen. "Die Sicherheit Europas ist mir sehr wichtig", sagte der polnische Staatschef.
Duda, der sich in seiner Heimat mitten im Wahlkampf befindet und als erster ausländischer Staatschef Trump seit Verhängung der Corona-Lockdowns besuchte, sprach vom Beginn einer neuen Phase in den US-polnischen Beziehungen. Es bestehe die Möglichkeit einer Aufstockung der amerikanischen Truppen in dem osteuropäischen Land.
Trumps Pläne nicht unumstritten
Trumps Pläne zum Truppenabzug aus Deutschland stoßen auch in den eigenen Reihen auf Kritik. Viele republikanische Abgeordnete befürchten eine Schwächung der transatlantischen Beziehungen und der Abschreckung gegenüber Russland.
Der US-Präsident begründet seinen Schritt unter anderem mit den aus seiner Sicht zu niedrigen Verteidigungsausgaben Deutschlands. Deutschland liegt bei den Verteidigungsausgaben deutlich unter dem Nato-Zielwert von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
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Und plötzlich sind es über 1,5 Prozent
Wegen der Rezession durch die Corona-Krise erreicht Deutschland schon in diesem Jahr die 1,5-Prozent-Grenze bei den Verteidigungsausgaben - deutlich früher als geplant.