Sein Land habe bereits eine "ganze Reihe getan", um EU-Beitrittskandidat zu werden, sagt der ukrainische Minister Tschernyschow. Man erwarte aber kein beschleunigtes Verfahren.
Der ukrainische Minister für regionale Entwicklung und der Sonderbeauftragte der Ukraine, Oleksij Tschernyschow, ist hoffnungsvoll, dass es eine EU-Beitrittsperspektive für die Ukraine gibt. Mit einem beschleunigten Beitrittsverfahren rechnet er allerdings nicht.
Schauen Sie im Video oben das komplette Interview mit Oleksji Tschernyschow, oder lesen Sie es hier in Auszügen.
Das sagt Oleksij Tschernyschow ...
... zum möglichen EU-Kandidatenstatus der Ukraine
"Die Ukraine ist ja schon ein Mitglied der europäischen Familie seit einigen Jahren. Wir haben ein Assoziierungsabkommen mit der EU 2014 abgeschlossen. Und wir haben eine ganze Reihe getan, um mit den Standards zu Übereinstimmungen zu kommen, um den Kandidatenstatus zu bekommen. Wir erwarten, dass der Ende Juni kommt – am 24. Juni."
Die Ukraine erwarte "keine Hintertür, kein beschleunigtes Verfahren", so Tschernyschow. Stattdessen werde sie die EU mit Geschwindigkeiten und Engagement überraschen, alle erforderlichen Kriterien zu erfüllen, um dann entsprechend EU-Mitglied zu werden.
... zum Korruptionsproblem in der Ukraine
"Wir müssen daran denken, dass die Ukraine sich ändert und der Krieg die Ukraine signifikant verändert hat. Die Menschen in der Ukraine werden die Korruption nicht mehr tolerieren, bei keinem Regierungsoffiziellen. Und angesichts der Opfer und der ukrainischen Nation ist es ganz, ganz wichtig. Die Ukrainer werden so etwas nicht mehr akzeptieren. Und darüber hinaus möchte ich sagen: Korruption gibt es ja auch in anderen Ländern und es geht ja darum, das Problem anzugehen und die Korruption signifikant zu reduzieren."
... zum Wiederaufbau nach dem Krieg
"Es gibt Dinge, die wir schon bereits begonnen haben, wieder aufzubauen. Wichtige, dringende Dinge und sobald wir das Land repariert haben, müssen wir natürlich auch Unterbringungen für die Menschen; Wohnungen bauen. Und wenn der Winter kommt, müssen wir die Zentralheizung und die Elektrizitätsversorgung wieder aufbauen, die jetzt in der Stadt bombardiert worden ist. Auch schon während der Kriegszeit."
Später werde man dann weitermachen mit den dringlichen Wiederaufbauarbeiten. Man erwarte nach dem Krieg strategische Rennovationen.
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