Der Streit dauerte einige Jahre - nun wird der Berliner U-Bahnhof "Mohrenstraße" umbenannt. Die Kontroverse über die gleichnamige Straße hält an.
Der U-Bahnhof "Mohrenstraße" in Berlin wird umbenannt. Das teilten die Berliner Verkehrsbetriebe mit. Man lehne "jegliche Form von Rassismus oder sonstiger Diskriminierung ab", hieß es in der Mitteilung. "Aus Verständnis und Respekt für die teils kontroverse Debatte um den Straßennamen hat die BVG sich nun entschieden, ihn nicht weiter für die Benennung des U-Bahnhofs zu verwenden."
Künftig soll die Haltestelle "Glinkastraße" heißen - nach dem russischen Komponisten Michail Iwanowitsch Glinka. Die Umbenennung werde einige Wochen in Anspruch nehmen, solle aber noch in diesem Jahr erfolgen, sagte eine Sprecherin.
Auch Straßenname könnte geändert werden
Auch der Name der Straße selbst, der vermutlich auf dunkelhäutige Bewohner einstmals in der Gegend zurückgeht, ist seit Jahren ein Streitpunkt. Aktuell macht sich eine Petition für eine Umbenennung stark. Im Bezirk Mitte wird das bereits geprüft. Wegen der erwünschten Beteiligung der Anrainer wird allerdings von einem längeren Prozess gesprochen.
Der 1908 eröffnete U-Bahnhof hat eine lange Namensgeschichte hinter sich. Bis 1950 hieß er Kaiserhof, anschließend in Ost-Berlin bis 1986 Thälmannplatz und bis 1991 Otto-Grotewohl-Straße. Die angrenzende Mohrenstraße war seitdem namensgebend.
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