Im U-Boot-Streit mit den USA hat sich die EU hinter Frankreich gestellt. Doch auf dauerhaften Streit ist Brüssel nicht aus.
Die EU will nach dem U-Boot-Streit den für Mittwoch geplanten Wirtschaftsgipfel mit den USA nutzen, um das transatlantische Verhältnis zu kitten. "Freunde machen gelegentlich Fehler", aber das dürfe nicht "unser Urteilsvermögen darüber trüben, wo unsere strategische Bindung liegt", sagte EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis dem "Handelsblatt".
Vestager: Sehr gutes Signal
Wegen des U-Boot-Streits zwischen Frankreich und den USA stand das Auftakttreffen des neuen Handels- und Technologierats auf der Kippe. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte das Gesprächsformat bei einem Gipfel mit US-Präsident Joe Biden im Juni vereinbart, um Handelsstreitigkeiten schneller klären zu können.
Die australische Regierung veranlasste, ein seit langem vereinbartes U-Boot-Geschäft mit Frankreich platzen zu lassen. Stattdessen bekommt Australien U-Boote von den USA und Großbritannien. Doch es geht dabei um viel mehr.
Frankreich hatte nach dem Platzen eines milliardenschweren U-Boot-Geschäfts mit Australien wegen der neuen Indopazifik-Allianz um die USA einen Aufschub des Treffens in Pittsburgh ins Gespräch gebracht. EU-Wettbewerbskommissarin Margarethe Vestager räumte in dem "Handelsblatt"-Interview ein, die vergangenen Tage seien "herausfordernd" gewesen. Europa empfinde Solidarität mit Frankreich: "Aber wir sind auch davon überzeugt, dass das Treffen ein sehr gutes Signal ist."