Seit Jahren kritisieren Menschenrechtsorganisationen das Vergehen Chinas an der muslimischen Minderheit der Uiguren. US-Außenminister Pompeo spricht nun von "Genozid".
Die Regierung des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump hat China offiziell einen "Völkermord" an der muslimischen Minderheit der Uiguren vorgeworfen. US-Außenminister Mike Pompeo erklärte dazu am Dienstag:
Bereits seit mindestens März 2017 verübe China "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" an Uiguren und anderen "ethnischen und religiösen Minderheiten" in der Provinz Xinjiang.
China strebe eine "erzwungene Assimilation und letztlich Auslöschung" der Uiguren an, erklärte Pompeo weiter.
Massive Kritik an chinesischen Haftlagern
Die chinesische Führung wird wegen ihres Vorgehens gegen die Uiguren in Xinjiang seit geraumer Zeit international massiv kritisiert.
Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen und Forschern sind in der nordwestchinesischen Provinz mindestens eine Million Uiguren und andere Muslime in hunderten Haftlagern eingesperrt. Sie werden demnach zur Aufgabe ihrer Religion, Kultur und Sprache gezwungen und teilweise auch misshandelt.
Auch Biden spricht von "Völkermord"
Peking weist die Vorwürfe zurück und spricht von "Bildungszentren", die dem Kampf gegen islamistische Radikalisierung dienten.
Pompeo rief China am Dienstag auf, alle Inhaftierten freizulassen und das Lagersystem abzuschaffen. Die Trump-Regierung ist noch bis Mittwochmittag (Ortszeit) im Amt. Der künftige US-Präsident Joe Biden hatte im vergangenen Jahr mit Blick auf das Vorgehen Chinas gegen die Uiguren ebenfalls von einem Völkermord gesprochen.