Wirtschaftsminister Habeck sorgt sich um die Energieversorgung Deutschlands im kommenden Winter. Sogar ein Comeback von Kohle und Atomkraft schließt er im ZDF nicht völlig aus.
Wirtschaftsminister Robert Habeck (B'90/Grüne) fürchtet um die Energieversorgung in Deutschland, falls aufgrund des Ukraine-Kriegs Lieferketten aus Russland reißen sollten, etwa für Öl oder Gas. In der ZDF-Sendung "Berlin direkt" spricht Habeck dann von "einer Herausforderung für den nächsten Winter". Habeck sagt:
Sein Ministerium prüfe deswegen, ob ein längerer Betrieb der deutschen Atomkraftwerke etwas nutzen würde. "Nachdem, was man absehen kann, ist das nicht der Fall." Abgesehen davon, sei er auch weiterhin für den vereinbarten Ausstieg aus der Atomenergie.
Kohlekraftwerke sollen in Reserve bleiben
Auch ein längerer Betrieb von Steinkohle helfe nichts, schließlich sei Deutschland abhängig von Steinkohle-Importen. "Das ist ja gerade das Problem". Zurückhaltend äußert sich Habeck auch zu Braunkohle, er nennt sie "die klimaschädlichste Energieform, die wir haben". Man dürfe wegen des Ukraine-Kriegs nicht die Klimakrise vergessen.
Habeck macht in dem Interview allerdings eine Einschränkung in Bezug auf Kohle: Er spricht sich dafür aus, Kohlekraftwerke "für den Fall der Fälle in der Reserve zu halten". Das hieße, so Habeck: "Sie werden vorgehalten, sie werden nicht verschrottet, aber sie sind nicht mehr in Betrieb."