Russlands Außenminister Lawrow erkennt die Ukraine nicht als demokratisch an, verteidigt den Angriff. Gegen die westlichen Sanktionen will der Kreml mit Gegenmaßnahmen reagieren.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat den Einmarsch in die Ukraine gerechtfertigt.
Russland hat nach dem Einmarsch in die Ukraine der dortigen gewählten Regierung die demokratische Legitimation abgesprochen. "Wir sehen keine Möglichkeit, eine Regierung als demokratisch anzuerkennen, die ihr eigenes Volk unterdrückt und Völkermord-Methoden anwendet", sagte Außenminister Sergej Lawrow in einer Pressekonferenz am Freitag.
"Niemand wird die Ukraine besetzen", behauptete Lawrow. "Der Zweck der Operation wurde offen erklärt: Entmilitarisierung und Entnazifizierung." Der Kreml behauptet seit Jahren, 2014 hätten aus dem Ausland gesteuerte "Faschisten" in Kiew einen Staatsstreich herbeigeführt.
Lawrow versicherte:
"Wir sind jederzeit zu Verhandlungen bereit, sobald die ukrainischen Streitkräfte auf unsere Aufforderung reagieren und ihre Waffen niederlegen", sagte Lawrow. Die russischen Truppen würden das Land von "Unterdrückung" befreien wollen, fügte er hinzu.
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Kreml kündigt angemessene Gegenmaßnahmen an
Zudem hat Russland angekündigt auf die vom Westen verhängten Sanktionen angemessen zu reagieren. "Wie symmetrisch oder asymmetrisch sie sein werden, wird von der Analyse der Beschränkungen abhängen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
Der Westen hatte den russischen Großangriff auf die Ukraine scharf verurteilt. US-Präsident Joe Biden gab am Donnerstag Strafmaßnahmen gegen mehrere russische Banken sowie Exportkontrollen bekannt, die nach seinen Worten "mehr als die Hälfte der High-Tech-Importe Russlands abschneiden" werden.
Die EU-Staats- und Regierungschefs gaben am Donnerstagabend grünes Licht für ein neues Sanktionspaket.
Die Sanktionen betreffen laut einer Gipfelerklärung:
- den russischen Finanz-, Energie- und Transportsektor
- den Export von Dual-Use-Gütern, die für zivile und militärische Zwecke genutzt werden können
- die Visa-Vergabe für russische Staatsbürger sowie eine Reihe "russischer Einzelpersonen"
- Putins Kriegserklärung an den Westen
Putins zweite historische Rede in wenigen Tagen wird zur Kriegserklärung an den Westen: Wie er versucht, USA und Nato zu diskreditieren - und die Bevölkerung zu mobilisieren.