Die gemeinsamen Manöver von Russland und Belarus gehen weiter. Und im Konfliktgebiet der Ukraine verschärft sich die Lage.
Der Ukraine-Russland-Konflikt bleibt angespannt. Russland setzt seine Manöver in Belarus fort – eigentlich sollten diese heute enden. Gleichzeitig unterstellen pro-russische Separatisten der ukrainischen Armee einen tödlichen Angriff auf Zivilisten.
Inmitten schwerer Spannungen im Ukraine-Konflikt bleiben russische Truppen nach Angaben aus Minsk vorerst doch in Belarus. Laut belarussischem Verteidigungsminister Viktor Chrenin sollen gemeinsame Militärübungen angesichts des Konflikts mit dem Westen fortgesetzt werden.
Die Entscheidung hätten Russlands Präsident Wladimir Putin und der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko beschlossen, sagte der Minister am Sonntag. Beide hatten sich am Freitag und Samstag in Moskau getroffen. Ein Manöver der beiden Länder, die an die Ukraine angrenzen, sollte am Sonntag zu Ende gehen.
Beide Länder versichern, Manöver seien harmlos
Schon seit Januar laufen kleinere gemeinsame Übungen, die werden nun jedoch den Angaben aus Minsk zufolge fortgesetzt. Im Westen wird befürchtet, dass Russland im Zuge des Manövers in Belarus einen Einmarsch in die Ukraine vorbereitet.
Bundeskanzler Scholz warnt Russland, die Ordnung in Europa zu verschieben. Das würde auf den Widerstand der westlichen Verbündeten treffen. Der ukrainische Präsident Szelenskyj forderte unterdessen vom Westen mehr Hilfe.
Die Militärführungen beider Länder betonten dagegen immer wieder, die Truppenverlegung habe reinen Übungscharakter, sei für niemanden eine Bedrohung und stehe im Einklang mit internationalem Recht.
Nach Ansicht von Chrenin sind weitere gemeinsame Übungen mit Russland auch vor dem Hintergrund der angespannten Lage in der Ostukraine notwendig.
Die Nato hingegen rechnet mit einem "vollständigen Angriff" Russlands auf die Ukraine.
Angriffe im Konfliktgebiet
Derweil spitzt sich die Situation in den Gebieten an der Frontlinie im Osten der Ukraine weiter zu. Die von Russland unterstützten Separatisten in den Gebieten Donezk und Luhansk teilten am Sonntag mit, seit Mitternacht seien mehrfach Dörfer beschossen worden. Zwei Zivilisten seien den Angaben nach getötet worden.
Angesichts der weiteren Zuspitzung der Ukraine-Krise fordern viele europäische Länder ihre Bürger auf, die Ukraine zu verlassen. ZDF-Korrespondent Axel Storm mit weiteren Einzelheiten.
Die ukrainische Armee berichtete ihrerseits von Dutzenden Verstößen der Aufständischen gegen den geltenden Waffenstillstand. Am Samstag meldete die Armee den Tod zweier Soldaten der Regierungstruppen. Beide Seiten gaben einander die Schuld für die Gewalt. Angaben aus dem Konfliktgebiet lassen sich nicht unabhängig überprüfen.