Die vierte Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine läuft - es geht um Frieden, Waffenstillstand, Rückzug. Wo steht Russland, wo die Ukraine? Ein Überblick.
Das russische Militär in der Ukraine bereitet nach ukrainischen Angaben Offensiven auf mehrere Städte vor. Am heutigen Montag laufen zudem weitere Verhandlungen per Videokonferenz zwischen beiden Seiten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht eine wichtige Aufgabe der Gespräche darin, ein Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin auf die Beine zu stellen.
In welchen Bereichen sind Ukraine und Russland bereit, Kompromisse zu machen? Was bieten beide Seiten an? Ein Überblick:
Selenskyjs Position und Forderung
Präsident Selenskyj will direkt mit Putin verhandeln und sich mit ihm treffen. In einer in der Nacht veröffentlichten Videoansprache sagte er:
Es sei ein Treffen, auf das, so sei er sicher, alle warteten. Das sei ein schwieriger Weg, aber notwendig, um wirksame Garantien zu erhalten. Zuletzt haben sich Vertreter der Delegationen der Ukraine und Russlands zurückhaltend optimistisch zu den Verhandlungen geäußert.
Selenskyj forderte nach dem schweren russischen Raketenangriff auf ein Militärgelände nahe der polnischen Grenze erneut eine Flugverbotszone. Er rief den Westen dazu auf, den Luftraum über der Ukraine zu schließen. "Wenn Sie das nicht tun, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis russische Raketen auf Ihre Gebiete fallen", sagte er in einer Videoansprache. Die Nato lehnt eine Flugverbotszone ab, um nicht in einen direkten Konflikt mit Russland verwickelt zu werden.
- Warum die Ukraine ein Existenzrecht hat
Mehrfach schon hat Putin der Ukraine das sogenannte Existenzrecht abgesprochen. Dabei steht historisch und juristisch die Unabhängigkeit des Landes außer Frage.
Putins Position und Forderung
Präsident Putin hatte in den vergangenen Tagen wiederholt erklärt, dass Russland zu einer Einstellung der Kampfhandlungen bereit sei. Im Gegenzug müssten die Ukraine und der Westen die Forderungen Moskaus akzeptieren.
Putin verlangt unter anderem die Neutralität und eine "Entmilitarisierung" der Ukraine sowie die Anerkennung der russischen Souveränität über die 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim.
Putin hatte bereits am Freitag von "positiven Fortschritten" bei den laufenden Verhandlungen gesprochen. Ein Treffen mit Selenskyj schloss Kremlsprecher Dmitri Peskow am Sonntag nicht aus. Man müsse aber verstehen, was das Ergebnis des Treffens sein solle und was dort besprochen werde. Die Bedingungen für direkte Gespräche auf höchster Ebene würden bei den Treffen der Delegationen besprochen.
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