Gegen Hungerwelle: UN verhandelt mit Russland und Ukraine

    Verhandlung mit Moskau und Kiew:UN: Mit Handelsdeal den Hunger bekämpfen

    09.06.2022 | 11:30
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    Um eine weltweite Hungerwelle zu verhindern, will die UN eine Vereinbarung erzielen, die sowohl den Export ukrainischen Getreides als auch von russischen Nahrungsmitteln erlaubt.

    Archiv: Weizen lagert in einer Farm im Distrikt Melitopol in Zaporizhzhya, Ukraine. Aufgenommen am 26.05.2022
    Weizen, das in einer Farm im ukrainischen Distrikt Melitopol in Zaporizhzhya lagert. (Archivbild)
    Quelle: imago

    Die Vereinten Nationen streben eine Vereinbarung über die Freigabe von ukrainischen Getreideexporten und russischen Nahrungsmittel- und Düngemittellieferungen für die Weltmärkte an, wie UN-Generalsekretär António Guterres vor UN-Korrespondenten erklärte.
    Ohne ein solches Abkommen seien Hunderte von Millionen von Menschen von einer beispiellosen Hungerwelle bedroht. Die UN bemühten sich um einen Deal, der ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer und für russische Lebens- und Düngemittel einen ungehinderten Zugang zu den Weltmärkten ermögliche.
    Zu den unmittelbaren Folgen des Krieges gehört auch, dass Millionen Tonnen Getreide nicht exportiert werden können, weil Russland ukrainische Häfen blockiert07.06.2022 | 1:44 min

    Konstruktive Gespräche zwischen den Staaten

    "Die Lebensmittelproduktion der Ukraine und von Russland produzierte Nahrungsmittel und Düngemittel müssen trotz des Krieges auf die Weltmärkte gebracht werden", sagte Guterres. In den vergangenen zehn Tagen sei in diesem Zusammenhang eine gute Zusammenarbeit mit Kontakten in Moskau, Kiew, Ankara, Brüssel und Washington entstanden, erklärte er weiter. Zu Einzelheiten wollte er sich nicht äußern, um die Erfolgsaussichten nicht zu gefährden.

    Dies ist einer dieser Momente, in denen stille Diplomatie notwendig ist, und das Wohlergehen von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt könnte davon abhängig sein.

    António Guterres, UN-Generalsekretär

    Die Generalsekretärin der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung, Rebeca Grynspan, fügte hinzu, dass die "Diskussionen sehr konstruktiv gewesen" seien.



    Die Ukraine und Russland produzieren fast ein Drittel des Weizens und der Gerste sowie die Hälfte des Sonnenblumenöls auf der Welt. Russland und dessen Verbündeter Belarus sind jeweils die zweit- und drittgrößten Hersteller von Kalisalz, einem Kernbestandteil von Dünger.
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    Quelle: AP

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