ZDF-Korrespondent:"Unversöhnliche Positionen" bei UN-Sitzung

    Beratungen zu Raketeneinschlag:Kritik an Russland vor UN-Sicherheitsrat

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    Auch der UN-Sicherheitsrat beschäftigt sich mit dem Raketeneinschlag an der ukrainisch-polnischen Grenze. Die Positionen seien "unversöhnlich", so ZDF-Korrespondent Hano.

    Nach den Explosionen an der polnisch-ukrainischen Grenze mit zwei Toten ist auch der UN-Sicherheitsrat in New York zusammengekommen, um sich zu dem Vorfall zu beraten.
    Die Vereinten Nationen riefen zur Deeskalation auf. Der Vorfall sei "eine beängstigende Erinnerung an den absoluten Bedarf, jede weitere Eskalation zu vermeiden", sagte die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo am Mittwoch vor dem Sicherheitsrat. "Bei dem Krieg ist kein Ende in Sicht", sagte sie. Solange er anhalte, bleibe das Risiko einer "möglicherweise katastrophalen" weiteren Ausbreitung des Kriegs.
    ZDF-Korrespondent Johannes Hano mit weiteren Stimmen des Treffens:

    Viele Länder sehen Gesamtverantwortung bei Russland

    "Die Positionen könnten da weiter kaum auseinanderliegen", ordnet der ZDF-Korrespondent die Beratungen ein. Die USA, Frankreich, England und auch die europäische Union forderten, man müsse "ganz genau untersuchen", was wirklich passiert ist. Hinsichtlich der Untersuchung hätten die Länder "volles Vertrauen" in Polen und die internationalen Beobachter, so Hano.
    Einig sei man sich innerhalb dieses Gefüges auch mit Blick auf die Verantwortung für das Geschehene, erklärt ZDF-Korrespondent Johannes Hano: Die liege am Ende bei Russland. Denn: Russland habe massive Raketenangriffe auf die Ukraine geflogen, um zivile Infrastruktur zu zerstören.

    Diese Tragödie wäre nie passiert, hätte es Russlands grundlose Invasion der Ukraine und die jüngsten Raketenangriffe auf zivile Infrastruktur in der Ukraine nicht gegeben.

    Linda Thomas-Greenfield, US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen

    Auch argumentierten die genannten Länder, die Ukraine habe jedes Recht, sich zu verteidigen. Denn wenn sie es nicht täte, würde sie aufhören, zu existieren.

    China: Angriffe auf zivile Infrastruktur "inakzeptabel"

    Die Position der Russen sei wiederum, dass es "den Krieg nicht gäbe, wenn der Westen die Ukraine nicht mit Waffen ausstatten würde", erklärt Hano. Denn sonst - so die abstruse Argumentation weiter - müsse man nicht zivile Infrastrukturen angreifen, um den Krieg "möglichst schnell zu beenden". Noch dazu gibt es laut Hano von russischer Seite - durch Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja - den Vorwurf an die Ukraine und ebenso an Polen, einen direkten Konflikt zwischen Russland und der Nato provozieren zu wollen. Das Fazit: Denkbar unversöhnliche Positionen.
    China wiederholte bei der Sitzung des UN-Sicherheitsrates zunächst, worauf man sich bereits im Rahmen des G20-Gipfels geeinigt hatte. Nämlich, dass ein Nuklearschlag "absolut inakzeptabel" sei. Und mehr noch: Der chinesische Botschafter habe geäußert, es sei "von den Seiten, die angreifen, völlig inakzeptabel, zivile Infrastruktur anzugreifen", so ZDF-Korrespondent Hano. Auch die Vertreter Indiens riefen erneut zu einem Ende der Gewalt auf.



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    Quelle: ZDF
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