Das UNHCR plant Winterhilfe für Ukrainer und Syrer

    Turnhallen und Schulen umgebaut:UNHCR: Winterhilfe für Ukrainer und Syrer

    21.10.2022 | 14:13
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    Das UNHCR bereitet Unterstützung für den Winter für Vertriebene oder Geflüchtete in mehreren Ländern vor. In der Ukraine wurden bereits 390 öffentliche Gebäude umgebaut.

    Archiv: Blick auf das Flüchtlingslager Karama.
    Blick auf das Flüchtlingslager Karama.
    Quelle: dpa

    Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) will Vertriebenen und Menschen in vom Krieg stark beschädigten Wohnungen in der Ukraine helfen, die kalten Wintermonate gesund zu überstehen.

    Wir haben in der Ukraine 390 öffentliche Gebäude so umgebaut, dass dort jetzt 109.000 Schlafplätze vorhanden sind.

    Kelly Clements, stellvertretende UN-Flüchtlingskommissarin

    Das seien meist Schulen oder Turnhallen.
    Bulgarien, Tschechien und Moldau benötigten zudem weitere Unterstützung bei der Versorgung ukrainischer Flüchtlinge, führte Clements aus, die diese Woche zu Gesprächen im Bundestag und im Auswärtigen Amt war. "Was uns im Moment am meisten beschäftigt, das ist die Kälte", fügte sie hinzu.
    Chris Melzer vom Flüchtlingshilfswerk UNHCR im Gespräch01.03.2022 | 6:41 min

    Problem bei Syrienhilfe ist die Unterfinanzierung

    Ein Problem, mit dem das UNHCR aktuell zu kämpfen hat, ist die Unterfinanzierung von Hilfsprogrammen für Krisen, die schon mehrere Jahre andauern. Die Geber hätten erst 0,5 Prozent der 250 Millionen US-Dollar bereitgestellt, die für das Winter-Programm zugunsten von 3,4 Millionen Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak dringend benötigt würden.
    Vor allem der Libanon, Jordanien und die Türkei hätten großzügig sehr viele Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Angesichts aktueller wirtschaftlicher Nöte der einheimischen Bevölkerung gerieten die Flüchtlinge nun aber mancherorts unter Druck und seien teilweise auch "Fremdenfeindlichkeit" ausgesetzt.

    In Afghanistan ist Ausgrenzung von Frauen und Mädchen ein Problem

    Die Situation der Flüchtlinge und Vertriebenen aus Afghanistan müsse differenziert betrachtet werden, forderte Clements. Beispielsweise sei der Ausschluss von Mädchen aus weiterführenden Schulen und die Behinderung von Frauen im Arbeitsleben nicht in allen Provinzen gleich.
    Die Ausgrenzung von Frauen und Mädchen sei einer der Hauptgründe, weshalb trotz der Verbesserung der Sicherheitslage kaum afghanische Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehrten. Von den im Land vertriebenen Menschen seien im zurückliegenden Jahr dagegen viele an ihre ursprünglichen Wohnorte zurückgekehrt. Das UNHCR sei inzwischen in der Lage, in allen Provinzen Hilfe zu leisten.

    Update am Abend
    :Der Weg nach Hause ist versperrt

    Der Protest gegen das iranische Regime bleibt auch aus Deutschland nicht folgenlos. Und: Russische Luftangriffe dauern an, Streik bei Eurowings.
    von Jacqueline Vieth
    ZDFheute Update
    Update

    Hilfsprogramm der Bundesregierung für Afghanistan

    Die Bundesregierung hatte am Montag ein humanitäres Aufnahmeprogramm für Afghanistan vorgestellt. Danach können jeden Monat 1.000 Menschen, die mit Hilfe von Nichtregierungsorganisationen ausgewählt werden, nach Deutschland kommen. Wer sich bereits in einem Nachbarland aufhält, ist von dem Programm ausgeschlossen.
    Etwa ein Viertel der rund 1,2 Million Menschen, die Afghanistan seit der Machtübernahme durch die islamistischen Taliban im Sommer 2021 verlassen hätten, sei nach Pakistan gekommen, sagte Clements. Viele von ihnen seien dort in einer prekären Lage.
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Zerstörter Spielplatz und Schule in der Ukraine
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    Quelle: dpa
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