Energiekrise: Studierende warnen vor Sparmaßnahmen an Unis

    Energie-Einsparungen:Studenten warnen vor "Gas-Lockdowns" an Unis

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    Nach Corona waren viele Unis diesen Sommer erstmals wieder vollständig "real" zurück. Nun könnte die Präsenzlehre wegen der Energiekrise wieder kippen. Studierende sind alarmiert.

    Bremen: Studentinnen und Studenten sitzen im großen Hörsaal der Universität Bremen, aufgenommen am
    Noch sind die meisten Hörsäle gefüllt (Symbolbild)
    Quelle: dpa

    Das Deutsche Studentenwerk und Studierendenvertreter haben vor den Folgen bestimmter Energiesparmaßnahmen an Universitäten gewarnt. Diese könnten sich nicht nur auf die Präsenzveranstaltungen auswirken, sondern Studierende zudem stärker finanziell belasten.
    "Wenn die Studierenden wegen eines 'Gas-Lockdowns' nicht zur Hochschule könnten, wären sie gezwungen, zu Hause zu heizen", sagte der Sprecher des Deutschen Studentenwerks (DSW), Stefan Grob, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

    Der individuelle und volkswirtschaftliche Schaden wäre in dem Fall höher.

    Stefan Grob

    Konrad: "Viele Studienabbrüche" erwartet
    Studierende seien in einer "Notlagensituation, die sich über mehrere Monate hinziehen wird", so Matthias Konrad, Freier Zusammenschluss von Student*innenschaften. Es brauche kurzfristig Entlastungen.19.10.2022 | 3:15 min

    Teilschließungen, kürzere Öffnungszeiten, ausgefallene Lehre

    Schon jetzt fielen Veranstaltungen wegen der Energiekrise aus, beklagte Rahel Schüssler, Co-Vorstand des Freien Zusammenschlusses von Student*innenschaften (FZS). Universitäten hätten Teilschließungen und verkürzte Öffnungszeiten angekündigt oder bereits umgesetzt.
    "Wenn der Präsenzbetrieb an Universitäten längerfristig ausfällt, ist Studieren nicht möglich", warnte Schüssler.

    Es wird von vielen Seiten bekräftigt, die Hochschulen sollen offenbleiben, aber konkrete Konzepte gibt es im Moment noch nicht.

    Rahel Schüssler

    Stattdessen schöben sich Bund und Länder gegenseitig die Verantwortung dafür zu, wer für Mehrkosten wegen der hohen Gas- und Stromkosten aufkomme.

    Bibliotheken kürzer auf und längere Ferien?

    Derzeit liefen Gespräche zwischen Ländern und Hochschulen, um Konzepte zum Energiesparen und zur Finanzierung auszuarbeiten, sagte ein Sprecher der Hochschulrektorenkonferenz dem RND.
    Im Gespräch seien verlängerte Winterpausen der Universitäten, aber auch kürzere Öffnungszeiten von Universitätsgebäuden und Bibliotheken. Die Temperaturen könnten wie in anderen öffentlichen Gebäuden auf 19 Grad heruntergeregelt werden.

    Leben in der Energiekrise
    :Studierende sorgen sich vor Winter

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