Zahlreiche Staats- und Regierungschefs treffen sich ab heute in New York. Sie wollen unter anderem über Corona und den Klimawandel sprechen, auch Afghanistan dürfte Thema sein.
Am Dienstag beginnt die jährliche Generaldebatte der 76. Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. Zum Auftakt spricht US-Präsident Joe Biden. Ein hochrangiger Vertreter der US-Regierung kündigten an, dass er seine Rede für ein Bekenntnis zu intensiver Diplomatie statt militärischer Intervention nutzen wolle.
Der US-Präsident will sich demnach auch zur internationalen Klimafinanzierung äußern. Neben Biden werden vor den Vereinten Nationen am Dienstag unter anderem Chinas Präsident Xi Jinping, UN-Generalsekretär António Guterres, Irans Präsident Ebrahim Raisi und Brasiliens Staatsoberhaupt Jair Messias Bolsonaro sprechen.
Im Vorfeld hat Generalsekretär António Guterres die Industriestaaten zu größeren Anstrengungen beim Kampf gegen den Klimawandel aufgefordert.
Bundespräsident Steinmeier spricht für Deutschland
Nachdem die Generaldebatte im vergangenen Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie hauptsächlich mit vorab aufgezeichneten Video-Reden abgelaufen war, werden in diesem Jahr rund einhundert Staats- und Regierungschefs in New York erwartet, wenn auch mit deutlich kleineren Delegationen. Der Rest der Vertreter der 193 Mitgliedsstaaten nimmt online teil.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird am Freitag für Deutschland persönlich in der Generaldebatte sprechen. Er reist gemeinsam mit Außenminister Heiko Maas nach New York, der am Rande der Veranstaltungen an zahlreichen Treffen teilnehmen wird - auch zu den Friedensbemühungen in Libyen und zum Atomstreit mit dem Iran. Bundeskanzlerin Angela Merkel verzichtet auf einen Besuch in New York, nimmt jedoch per Videoschalte an Treffen teil.
Ärger um geplatzten U-Boot-Deal
Im Mittelpunkt der bis Montag angesetzten Veranstaltung sollen die Coronavirus-Pandemie und der Klimawandel stehen. Auch zahlreiche Konflikte wie der in Afghanistan werden Thema sein. Mehrere Nebenveranstaltungen sind geplant, darunter am Mittwoch ein hochrangig besetzter Online-Gipfel zur gerechteren internationalen Verteilung von Impfstoffen, organisiert von US-Präsident Biden.
Überschattet wird das Treffen von dem Streit zwischen Frankreich und den USA wegen eines geplatzten, milliardenschweren U-Boot-Geschäfts mit Australien. Im Zuge eines Dreierpakts mit den USA und Großbritannien hatte Australien den Bau atomgetriebener U-Boote vereinbart und dafür einen 56-Milliarden-Euro-Vertrag mit Frankreich von 2016 aufgekündigt.
- Vorgehen bei U-Boot-Deal "nicht akzeptabel"
EU-Kommissionschefin von der Leyen kritisiert die USA, Großbritannien und Australien scharf. Grund ist ein geplatzter U-Boot-Deal mit dem EU-Mitglied Frankreich.