Woher kommt das Coronavirus? Hartnäckig halten sich Mutmaßungen über einen Laborunfall. Der US-Präsident fordert von seinen Geheimdiensten Aufklärung.
WHO: Wohl von einer Fledermaus - Zweifel an Laborunfall
Seit langem kursieren unbelegte Mutmaßungen, das Coronavirus könnte womöglich durch einen Laborunfall in der chinesischen Stadt Wuhan freigesetzt worden seien. Die Chinesen weisen das vehement zurück.
Ein Team internationaler Experten im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte es im März als "extrem unwahrscheinlich" ein, dass das Virus versehentlich aus einem Labor entwichen sei. Daher hätten sie diese Spur nicht weiter verfolgt. Es sei vielmehr "wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich", dass das Virus Sars-CoV-2 von einer Fledermaus über ein Zwischenwirt-Tier auf den Menschen überging.
Ruf nach weiteren Untersuchungen
An dem Bericht wurden aber schnell Zweifel laut. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus forderte, die Hypothese eines Laborunfalls in Wuhan weiter zu prüfen. Zahlreiche Staaten äußerten ihre Besorgnis darüber, dass den Experten bei ihrer Untersuchung in China der Zugang zu Daten verwehrt worden sei. Auch bei der am Montag begonnenen WHO-Jahrestagung in Genf wurden Forderungen nach weitergehenden Untersuchungen laut. [Neue Mutmaßungen über Laborunfall in Wuhan.]
Ein Sprecher des chinesischen Außenministerium warf den USA aber am Mittwoch vor, "Verschwörungstheorien und Falschinformationen zu verbreiten".