Er ist noch immer da: Liz Cheney hatte Donald Trumps Falschbehauptungen über Wahlbetrug widersprochen. Nun hat er sie absägen und durch die ihm loyale Stefanik ersetzen lassen.
Im Richtungsstreit der US-Republikaner hat sich die von Ex-Präsident Donald Trump unterstützte Abgeordnete Elise Stefanik im Rennen um eine Position in der Fraktionsführung durchgesetzt. Die 36-Jährige wurde in einer nicht öffentlichen Sitzung am Freitag in Washington von den republikanischen Abgeordneten im Repräsentantenhaus gewählt, wie Fraktionschef Kevin McCarthy mitteilte.
Stefanik tritt die Nachfolge der prominenten Trump-Kritikerin Liz Cheney an, die am Mittwoch auf Druck des Ex-Präsidenten von der Fraktion abgewählt worden war.
Stefanik: Trump für Wähler Anführer der Republikaner
Stefanik teilte nach der Wahl mit, die Republikaner im Repräsentantenhaus seien vereint im Kampf, die USA vor den "radikalen sozialistischen" Plänen der Demokraten von Präsident Joe Biden zu retten. Ausdrücklich dankte sie auch Trump und bezeichnete ihn als "entscheidenden Teil unseres republikanischen Teams". Der Ex-Präsident, der nun in Florida lebt, sei in den Augen der Wähler der Anführer der Partei.
Als Vorsitzende der Republikanischen Konferenz im Repräsentantenhaus ist Stefanik nun die dritthöchste Abgeordnete ihrer Fraktion. Trump begrüßte ihre Wahl als Zeichen der Einheit der Republikaner. Der Ex-Präsident hatte Stefanik seine Unterstützung ausgesprochen. Die New Yorker Abgeordnete hat sich zu einer seiner loyalsten Unterstützerinnen entwickelt. Auch McCarthy unterstützte sie.
Cheney gibt sich trotz Abwahl kämpferisch
Cheney (54) hatte die Behauptungen des Ex-Präsidenten über vermeintlichen Betrug bei der Wahl im vergangenen Jahr als "Lüge" gebrandmarkt. Sie wirft Trump vor, einen "Kreuzzug" zur Untergrabung der Demokratie zu betreiben. Cheney hat angekündigt, weiter gegen dessen Dominanz in der Partei zu kämpfen. Sie fordert eine Rückkehr zu den traditionellen konservativen Werten der Republikaner.
Cheney hat weiterhin ihr Abgeordnetenmandat. Trump hat bereits angekündigt, eine innerparteiliche Konkurrenz für den Sitz im Bundesstaat Wyoming zu unterstützen. Cheney sagte nach ihrer Abwahl aus der Fraktionsführung am Donnerstag:
Trump hat bislang offen gelassen, ob er nach seiner Niederlage im November gegen Biden im Jahr 2024 erneut für das Präsidentenamt kandidieren will.
- Die ungewisse Zukunft der "Grand Old Party"
Neben Donald Trump ist auch seine Partei mitschuldig für die Ausschreitungen im und vor dem US-Kapitol. Die Republikaner sind im Inneren zerrissen und müssen sich neu erfinden.