Heute wird in den USA mit Joe Biden ein neuer Präsident vereidigt. Kurz vor seiner Amtseinführung hat er gemeinsam mit Kamala Harris der Corona-Toten im Land gedacht.
Bei der kurzen Gedenkzeremonie in der US-Hauptstadt Washington betonte Biden auch, dass das Land sich nach der vierjährigen Amtszeit seines Vorgängers Donald Trump wieder vereinen müsse.
Harris: Nation trauert gemeinsam
Harris sagte, über viele Monate hätten die Amerikaner alleine getrauert. An diesem Abend trauere die Nation zusammen. Sie hoffe, dass das Land mit der Erkenntnis aus der Krise hervorgehe, die einfachen Momente mehr wertzuschätzen und sich füreinander zu öffnen.
Für die Zeremonie, an der Biden und Harris gemeinsam mit ihren Ehepartnern teilnahmen, war das Reflexionsbecken am Lincoln Memorial in Washington mit 400 Lichtern beleuchtet. Die Lichter sollte an die inzwischen 400.000 Amerikaner erinnern, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind.
Trump veröffentlicht Video zum Abschied
Der scheidende Präsident Donald Trump wird bei der heutigen Vereidigung seines Nachfolgers nicht anwesend sein. Eine Abschiedsveranstaltung für Trump findet auf einem Militärflughafen im Bundestaat Maryland statt. Mike Pence, der Stellvertreter von Donald Trump, wird dagegen bei der Zeremonie in Washington erwartet.
Trump wünschte der neuen Regierung in einer an seinem letzten vollen Amtstag veröffentlichten Videobotschaft Erfolg - ohne Biden beim Namen zu nennen:
Der Sturm auf das US-Kapitol hat gezeigt, wie wütend und gewaltbereit einige von Donald Trumps Anhängern sein können. Werden sie Joe Biden als ihren Präsidenten akzeptieren?
Deutlich reduzierte Vereidigungsfeier
Gegen Mittag (Ortszeit) sollen Joe Biden und seine designierte Vizepräsidentin Kamala Harris im Freien auf den Stufen des Kapitols in Washington den Amtseid ablegen. Vor allem wegen der Corona-Pandemie aber auch wegen strenger Sicherheitsvorkehrungen fällt die Zeremonie deutlich reduzierter aus als bei früheren Vereidigungen.
Biden hat den Kampf gegen die tödliche Pandemie zu seiner dringlichsten Aufgabe erklärt. Der Demokrat will unter anderem die seit einigen Wochen laufende Impfkampagne massiv beschleunigen.
Designierte Minister äußern sich
Kurz vor der Vereidigung wurden außerdem weitere Details zu Bidens Plänen für die ersten Wochen im Amt bekannt. So will Biden etwa ein Abkommen mit Russland zur Begrenzung von Atomwaffen verlängern. Das sagte der Kandidat für den Posten des Aussenministers, Antony Blinken.
Biden hat außerdem eine umfassende Überprüfung der US-Truppenpräsenz im Ausland angeordnet, das erklärte der designierte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Bei der Analyse gehe es auch darum, den vom scheidenden Präsidenten Donald Trump angeordneten Truppenabzug aus Deutschland auf den Prüfstand stellen.
- Trump begnadigt Steve Bannon
Langes Warten aufs Ergebnis, Klagen von Trump, der Sturm aufs Kapitol: Bis zur Einführung von Joe Biden als 46. US-Präsident ist viel passiert. Die neuesten Entwicklungen im Blog.