US-Präsident Biden hat in seiner Rede zur Lage der Nation neue Sanktionen gegen Russland verkündet. Zudem lobte er die ukrainischen Truppen.
Russlands Präsident habe gedacht, er könne den Westen spalten und die Nato würde nicht reagieren. "Putin hat sich geirrt", so Biden. Man werde weiter zusammenstehen. "Putins Krieg war vorsätzlich und grundlos", mahnte Biden. Putin habe sich entschieden, die Bemühungen um Diplomatie abzulehnen.
In seiner ersten Rede zur Lage der Nation spricht US-Präsident Biden der Ukraine Solidarität zu und verkündet neue Sanktionen gegen Russland. Auch Thema: Corona und die Inflation.
USA sperren Luftraum für russische Flugzeuge
Nach der Europäischen Union und Kanada werden auch die USA ihren Luftraum für russische Flugzeuge schließen. Dies werde Russland weiter isolieren und die wirtschaftlichen Kosten für Moskau nochmals erhöhen, sagte Biden.
Biden hob in seiner Ansprache die Tapferkeit der ukrainischen Truppen und die Entschlossenheit einer gestärkten westlichen Allianz hervor, die sich geschlossen hinter eine Aufrüstung des ukrainischen Militärs und die Lähmung der russischen Wirtschaft durch Sanktionen stellte.
Russische Truppen belagern weiter mehrere große Städte in der Ukraine. Bei einem Luftangriff auf das Zentrum von Charkiw kamen mindestens 10 Menschen ums Leben und ein über 60 km langer russischer Militärkonvoi bewegt sich auf Kiew zu.
Zu den Menschen in der Ukraine sagte er: "Gruppen von Bürgern blockieren Panzer mit ihren Körpern. Jeder, vom Studenten bis zum pensionierten Lehrer, wurde zum Soldaten, der sein Heimatland verteidigt."
Der Präsident sprach auch über die Bedeutung der Vereinigten Staaten als Führungsmacht in der Welt, die sich für Werte und globale Normen einsetze.
Putin werde nach Überzeugung Bidens das ukrainische Volk nie von sich überzeugen können.
"Er wird niemals ihre Liebe zur Freiheit auslöschen. Er wird niemals die Entschlossenheit der freien Welt schwächen", sagte Biden weiter.
Ukrainische Botschafterin auf der Tribüne neben Jill Biden
Biden hatte einige Stunden vor seiner Rede im Kapitol mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. In einem Interview mit US-Medien sagte Selenskyj, er habe Biden aufgefordert, eine starke Botschaft zur russischen Invasion zu übermitteln.
Bei einer Sondersitzung des EU-Parlaments zeigten die Abgeordneten demonstrative Solidarität mit der Ukraine. In einer emotionalen Videoansprache bat der ukrainische Präsident Selenskyj erneut um einen EU-Beitritt seines Landes.
Die ukrainische Botschafterin in den USA, Oksana Markarowa, saß gemeinsam mit der First Lady Jill Biden auf der Tribüne, um Bidens Rede zu hören. Zu der Rede im Kapitol waren alle Mitglieder des US-Kongresses eingeladen.
Biden: Inflation hat "Top-Priorität"
In seiner Rede ging Biden auch auf innenpolitische Herausforderungen ein. Der Kampf gegen die hohe Inflationsrate habe "Top-Priorität". Er erläuterte Pläne zur Bekämpfung der Inflation durch Reinvestitionen in die amerikanischen Produktionskapazitäten, die Beschleunigung der Lieferketten und die Verringerung der Belastung der Arbeitnehmer durch Kinderbetreuung und Pflege älterer Menschen.
"Wir haben die Wahl", sagte Biden. "Eine Möglichkeit, die Inflation zu bekämpfen, besteht darin, die Löhne zu senken und die Amerikaner ärmer zu machen. Ich habe einen besseren Plan zur Inflationsbekämpfung. Senken Sie Ihre Kosten, nicht Ihre Löhne." Es gehe darum, die Infrastruktur zu verbessern, für mehr Innovation zu sorgen und die Transportlogistik zu verbessern.
Die hohe US-Inflationsrate von zuletzt 7,5 Prozent ist für Biden innenpolitisch eine der größten Herausforderungen. Obwohl die US-Wirtschaft brummt und die Arbeitslosenquote niedrig ist, sind viele Wähler wegen der steigenden Preise unzufrieden - und lasten das Problem teils der Regierung an.
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