Als "mittelalterliche Hölle" hat US-Präsident Biden die Kapitol-Attacke bezeichnet - und seinen Vorgänger scharf kritisiert. Trump habe das "Gemetzel" stundenlang im TV verfolgt.
US-Präsident Joe Biden hat seinen Vorgänger Donald Trump wegen seiner stundenlangen Untätigkeit während der Kapitol-Attacke heftig angegriffen.
Biden: "Mittelalterliche Hölle"
Biden äußerte sich am Montag (Ortszeit) in einer per Video übertragen Rede anlässlich einer Konferenz für schwarze Führungskräfte in Strafverfolgungsbehörden.
Trump habe der Mut gefehlt, zu handeln.
In der vergangenen Woche hatte die vorerst letzte Anhörung des Untersuchungsausschusses zum Sturm auf das US-Kapitol gezeigt, dass Trump die Ereignisse im und rund um das Kapitol an diesem Tag im Fernsehen verfolgte.
Biden-Sprecherin: Trump trägt Verantwortung
Erst 187 Minute nach seiner aufwiegelnden Rede am 6. Januar 2021 hatte er seine Anhänger in einer Videobotschaft aufgefordert, nach Hause zu gehen.
Angesprochen auf die Äußerungen Bidens betonte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, dass Trump für die Ereignisse an diesem Tag Verantwortung trage. "Der ehemalige Präsident musste eine Wahl treffen. Die Wahl lautete: Stehen Sie auf der Seite unserer Strafverfolgungsbehörden oder auf der Seite des Mobs?", sagte sie.
Kapitol-Erstürmung sorgte weltweit für Entsetzen
Radikale Trump-Anhänger hatten das Kapitol gestürmt, als dort Bidens Sieg bei der Präsidentschaftswahl vom November 2020 offiziell bestätigt werden sollte. Trump hatte seine Anhänger kurz zuvor in einer aufpeitschenden Rede dazu aufgerufen, zum Kapitol zu marschieren und "auf Teufel komm raus" zu kämpfen.
Die Kapitol-Erstürmung mit fünf Toten und rund 140 verletzten Polizisten sorgte weltweit für Entsetzen und gilt als schwarzer Tag in der Geschichte der US-Demokratie.
- Hat sich Trump am 6. Januar strafbar gemacht?
187 Minuten Nichtstun? Was Trump während des Sturms aufs Kapitol gemacht hat und ob die Erkenntnisse aus acht Anhörungen für ein Strafverfahren gegen den Ex-Präsidenten reichen.