Für US-Präsident Trump wirft Covid-19 einen Schatten auf den Handelsdeal mit China. Auf Gespräche mit Präsident Xi hat er "keine Lust", er denkt eher an Abbruch der Beziehungen.
US-Präsident Donald Trump kann sich im gegenwärtigen Konflikt mit China aufgrund des brüchigen Handelsabkommens und wegen der Handhabe der Corona-Pandemie sogar einen Abbruch der Beziehungen zur Volksrepublik vorstellen. Das sagte Trump in einem Interview mit dem US-Sender Fox.
USA könnten 500 Milliarden Dollar sparen
"Wir können viele Sachen machen", sagte Trump auf die Frage, was er von dem Vorschlag halte, chinesischen Studenten für bestimmte Studiengänge ein Visum in den USA zu verweigern. "Wir können auch die gesamte Beziehung beenden", sagte Trump weiter und befeuert damit eine weitere Eskalation im Konflikt zwischen den beiden Staaten.
"Und was würde dann passieren? Wir würden 500 Milliarden Dollar sparen", so Trump in Bezug auf sein Szenario eines Endes der Handelsbeziehungen. Er hatte diese Summe, die dem Umfang chinesischer Exporte in die USA entspreche, wiederholt als "verlorenes Geld" bezeichnet.
- Handelsstreit zwischen USA und China
Seit 2018 besteht der Handelsstreit zwischen den Wirtschaftsmächten. US-Präsident Trump verhängte neue Importzölle auf Waren aus China. China reagierte mit e...
Corona-Krise wirft Schatten auf den Handelsdeal
Er sei sehr enttäuscht, dass China das Corona-Virus nicht eingedämmt habe, sagte Trump zudem. Covid-19 komme aus der Volksrepublik und Peking hätte es stoppen können. Das werfe einen Schatten auf seinen Handelsdeal mit China. [Hintergründe zum Handelsabkommen lesen Sie hier].
Die Tinte unter dem Vertrag sei kaum trocken gewesen, da sei auch schon das Übel mit dem Virus gekommen. Der Handelsdeal fühle sich für ihn deshalb jetzt auch nicht mehr so großartig an wie zu Beginn. Das belaste auch die Beziehung zu Chinas Präsident Xi Jinping.
Trump hatte in der jüngsten Vergangenheit noch wiederholt gesagt, er habe eine gute Beziehung zu Xi.
Trump will Handelsdeal mit China nicht nachverhandeln
Trump erklärte zudem, er sei nicht daran interessiert, den im Januar unterzeichneten Handelsdeal mit China nachzuverhandeln. Eine staatliche chinesische Zeitung hatte zuvor berichtet, einige Berater der Regierung in Peking würden auf neue Gespräche drängen.
Beide Länder hatten nach fast eineinhalb Jahren Streit ein erstes Teilabkommen unterzeichnet, bei dem sich China verpflichtete, in den nächsten beiden Jahren US-Waren im Volumen von zusätzlichen 200 Milliarden Dollar zu kaufen. Trump hatte den Streit entfacht, weil er sich unter anderem an dem großen Handelsdefizit der USA mit China störte.