Nach dem Angriff auf US-Truppen im Irak haben die USA einen Luftangriff auf pro-iranische Milizen durchgeführt. Der Konflikt spitzt sich seit Jahresbeginn immer weiter zu.
Nach dem Tod von zwei US-Bürgern und einer Britin durch Raketenbeschuss im Irak hat die US-Armee in der Nacht zum Freitag Luftangriffe gegen eine Iran-treue Schiiten-Miliz geflogen. Das Pentagon teilte mit, Ziel des "defensiven Präzisionsschlags" seien fünf Waffenlager der pro-iranischen Miliz Kataib Hisbollah gewesen.
Die Angriffe seien eine "direkte Antwort" auf die Bedrohung, die von mit Teheran verbündeten Schiitenmilizen für die US-Streitkräfte und ihre Verbündeten ausgehe, hieß es. Ein US-Militärvertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei den Angriffen seien auch Lagerorte von Drohnen unter Beschuss genommen worden.
Aus irakischen Sicherheitskreisen verlautete, fünf schwere Raketen hätten die von der Kataib-Hisbollah-Miliz kontrollierte Gegend Dschurf al-Sachr südlich der Hauptstadt Bagdad getroffen.
Konflikt zwischen USA und pro-iranischen Milizen spitzt sich zu
Mit den Angriffen reagierten die USA auf den Raketenbeschuss der internationalen Militärbasis in Tadschi nahe von Bagdad. Es handelte sich um den blutigsten Angriff auf einen von der US-Armee genutzten Stützpunkt im Irak seit Jahren. Für den Beschuss übernahm niemand die Verantwortung. Die USA haben in der Vergangenheit aber immer wieder pro-iranische Milizen für solche Raketenangriffe verantwortlich gemacht.
Die jüngsten gegenseitigen Angriffe schüren Ängste, dass die Konflikte in der Region erneut dramatisch eskalieren könnten. Eine extreme Zuspitzung der Lage hatte es bereits zum Jahreswechsel gegeben. Als Vergeltung für Raketenbeschuss mit einem toten US-Bürger flogen die USA damals massive Luftangriffe auf pro-iranische Milizen und töteten mindestens 25 Kämpfer.