Biden rechnet mit Trump ab: Kampf um die "Seele Amerikas"

    Abrechnung mit Trump:Biden: Kampf um die "Seele Amerikas"

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    Vor den Midterm-Wahlen in den USA warnt Präsident Biden mit einem emotionalen Appell vor Wahlleugnern und politischer Gewalt. Dabei greift er auch seinen Vorgänger Trump an.

    Sechs Tage vor den Kongresswahlen hat US-Präsident Joe Biden vor einer Bedrohung der Demokratie in Amerika gewarnt. Mit eindringlichen Worten rief er die Wählerinnen und Wähler am Mittwoch dazu auf, am 8. November ihre Stimme abzugeben - und dabei Wahlleugnern und politisch motivierter Gewalt eine Absage zu erteilen.

    In einem normalen Jahr sind wir nicht mit der Frage konfrontiert, ob die von uns abgegebene Stimme die Demokratie bewahrt oder sie gefährdet. Aber dieses Jahr sind wir es.

    Joe Biden, US-Präsident

    Biden wies darauf hin, dass die Wahl am kommenden Dienstag die erste US-Wahl sei, seit gewalttätige Anhänger des Ex-Präsidenten Donald Trump am 6. Januar 2021 das US-Kapitol stürmten. Bei einer Wahlkampfveranstaltung der Demokraten in Washington sagte Biden: "Ich wünschte, ich könnte sagen, dass der Angriff auf unsere Demokratie an diesem Tag endete. Aber das kann ich nicht."

    Unsicher, ob Kandidaten Wahlausgang akzeptieren

    Bei den anstehenden Wahlen in den USA stellten sich auf allen Ebenen Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl, "die sich nicht dazu verpflichten wollen, die Ergebnisse der Wahlen zu akzeptieren, an denen sie teilnehmen." Bidens republikanischer Amtsvorgänger Trump weigert sich bis heute, seine Niederlage bei der Präsidentenwahl 2020 anzuerkennen. Ohne Belege behauptet er weiterhin, er sei durch Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden.
    Nach diesem Vorbild lassen auch einzelne Republikaner, die bei den "Midterm"-Wahlen am 8. November für Mandate oder Ämter antreten, offen, ob sie den Wahlausgang in jedem Fall akzeptieren werden. Bei den Zwischenwahlen in der Mitte von Bidens Amtszeit werden in der kommenden Woche in den USA alle 435 Sitze im Repräsentantenhaus und etwa ein Drittel der Sitze im Senat neu vergeben.

    Biden: Trumps Vorwurf der "gestohlenen Wahl" führte zu Gewalt

    Trump und die sogenannten MAGA-Republikaner stünden für einen Extremismus, der die Grundlagen der Republik bedrohe. MAGA steht für Trumps früheres Wahlkampfmotto "Make America Great Again".
    Bei seiner Rede am Mittwoch sagte Biden, die MAGA-Republikaner seien zwar eine Minderheit, aber eine "treibende Kraft" in der republikanischen Partei. Ihre falschen Behauptungen von der "gestohlenen Wahl 2020" hätten auch zu einem gefährlichen Anstieg politisch motivierter Gewalt in den USA geführt.

    Biden: Kampf um die "Seele Amerikas"

    Biden schilderte noch einmal die gewaltsame Attacke auf den 82 Jahre alten Ehemann der demokratischen Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi am vergangenen Freitag. Der Täter hatte es auf die mächtige Demokratin selbst abgesehen, sie bei dem Überfall aber nicht angetroffen. Er rief die Kandidatinnen und Kandidaten, die das Wahlergebnis von 2020 leugnen, dazu auf, die Ergebnisse der bevorstehenden Zwischenwahlen zu akzeptieren.
    "Dieser Kampf, in dem wir uns jetzt befinden, ist ein Kampf um Demokratie, ein Kampf um Anstand und Würde, ein Kampf um Wohlstand und Fortschritt. Es ist ein Kampf um die Seele Amerikas selbst", sagte Biden.
    Quelle: dpa

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