Nach dem Tod von George Floyd reißen die Proteste in den USA nicht ab: Es kommt zu Plünderungen und Ausschreitungen. Derweil fordert Donald Trump die Gouverneure zu mehr Härte auf.
Der Tod von George Floyd hat in den USA Unruhen ausgelöst, die kein Ende zu nehmen scheinen. Präsident Trump fordert "Recht und Ordnung".
Nach erneuten Ausschreitungen in zahlreichen US-Städten hat Präsident Trump demokratische Bürgermeister und Gouverneure zu einem schärferen Durchgreifen aufgerufen. Auf Twitter schrieb er:
"Diese Menschen sind Anarchisten. Rufen Sie jetzt unsere Nationalgarde. Die Welt schaut zu und lacht Sie und den Schläfrigen Joe aus."
Trump verunglimpft seinen voraussichtlichen Herausforderer bei der Wahl im November, den Demokraten Joe Biden, regelmäßig als "Schläfrigen Joe".
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Schon lange "Bürgerkrieg von oben"
Die Proteste nach dem Tod von George Floyd weiten sich im ganzen Land aus. Die Regierung befeuert die Konflikte eher, als dass sie vermittelt, meint Protestforscherin Margit Mayer.
Landesweite Plünderungen
Indes dauerten die Proteste gegen Polizeigewalt und Brutalität gegenüber Afroamerikanern landesweit an. Am Rande der größtenteils friedlich verlaufenden Demonstrationen kam es jedoch erneut zu Ausschreitungen und Plünderungen: In Philadelphia und Santa Monica wurden Geschäfte mitten am Tag ausgeräumt.
In New York, Reno und Fargo wurden Autos abgebrannt und Fenster eingeschlagen, in San Diego setzte die Polizei Tränengas gegen Demonstranten ein. In Minneapolis wurden Hunderte Gebäude beschädigt oder zerstört. Der Gouverneur beorderte Tausende Soldaten der Nationalgarde auf die Straßen, um die Unruhen einzudämmen.
"Ich war niemals davon überzeugt, dass es jetzt vorbei wäre", sagt die schwarze ehemalige Kongressabgeordnete Donna Fern Edwards. Rassismus und Vorurteile begleiteten nach wie vor den Alltag selbst privilegierter Afroamerikaner.
Ausgangssperren in rund 40 Städten
Nachdem es vor dem Weißen Haus ebenfalls zu Protesten kam, ordnete die Bürgermeisterin von Washington D.C, Muriel Bowser, für die Nacht eine Ausgangssperre an und forderte auch die Nationalgarde an. Nach Angaben des Senders CNN verhängten insgesamt fast 40 Städte in den USA Ausgangssperren.
Trump wirft den Demokraten immer wieder vor, nicht hart genug gegen Kriminalität vorzugehen. Für die jüngsten Ausschreitungen macht Trump Linksradikale und die Antifa verantwortlich. Der Präsident kündigte an, die Antifa solle in den USA als Terrororganisation eingestuft werden. Details ließ er zunächst offen.