Eine mit Nuklearsprengköpfen bestückbare Interkontinentalrakete vom Typ Topol in Moskau (Symbolbild)
Quelle: YNA/dpa
Russland will die vertraglich vorgesehenen Kontrollen seines
Atomwaffenarsenals durch die USA zunächst nicht wieder zulassen. Das teilte das russische Außenministerium in Moskau mit.
Russland könne unter den derzeitigen Bedingungen die vorgesehenen Kontrollen auf US-Gebiet nicht durchführen. Daher würde eine Wiederaufnahme der US-Inspektionen auf russischem Gebiet den Amerikanern einen Vorteil verschaffen, hieß es in der
Mitteilung.
New-Start-Abkommen garantiert gegenseitige Rüstungskontrolle
Die wechselseitigen Kontrollen sind im Abrüstungsvertrag New Start vorgesehen. Er ist das einzige noch verbliebene große Abkommen zur Rüstungskontrolle zwischen den USA und Russland.
Der Vertrag begrenzt die Atomwaffenarsenale beider Länder auf je 800 Trägersysteme und je 1550 einsatzbereite Sprengköpfe. Im Februar 2021 hatten sich US-Präsident
Joe Biden und Russlands Staatschef
Wladimir Putin auf eine Verlängerung von New Start bis 2026 geeinigt. Die Inspektionen ruhen seit März 2020 wegen der Corona-Pandemie.
Russkand: Sanktionen verhindern Maßnahmen
Das Außenministerium stellte fest, dass Russland wegen der
Sanktionen gegen seine Flugzeuge derzeit keine Inspekteure in die USA fliegen könne. Auch sei deren Sicherheit wegen der weiterhin hohen
Corona-Infektionszahlen in den USA nicht gegeben.
Die Maßnahmen seien aber nur vorübergehend, wurde bekräftigt. Russland sehe den Vertrag weiter als "wichtiges Instrument zum Erhalt der internationalen Sicherheit und Stabilität".
Biden ist zu Verhandlungen bereit
Über Details der Inspektionen hinaus sind sich die USA und Russland uneinig über die Zukunft der atomaren Rüstungskontrolle. Der russische Außenminister
Sergej Lawrow beklagte, Washington habe noch keine neuen Gespräche angeboten.
Biden sagte, seine Regierung sei zu Verhandlungen bereit. Russlands Krieg gegen die
Ukraine stelle aber einen Angriff auf die Grundpfeiler der internationalen Ordnung dar.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: dpa, AFP