US-Außenminister Blinken und sein russischer Amtskollege Lawrow betonen bei ihrem ersten Treffen die Bereitschaft zum Dialog. US-Präsident Biden strebe eine stabile Beziehung an.
US-Außenminister Antony Blinken und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow haben sich vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen den USA und Russland gegenseitig die Bereitschaft zum Dialog zugesichert.
US-Außenminister Antony Blinken hat bei dem Treffen Sorge um die Gesundheit von Kremlgegner Alexej Nawalny zum Ausdruck gebracht. Laut US-Außenministerium sei neben der "Unterdrückung" der Opposition auch um Russlands Militäraufmärsche in und nahe der Ukraine Gesprächsthema gewesen.
Blinken: Haben unsere Differenzen
"Wir denken, das ist gut für unser Volk, gut für das russische Volk und in der Tat gut für die Welt", sagte Blinken in Reykjavik am Rande eines Treffens des Arktischen Rates. Es sei "kein Geheimnis, dass wir unsere Differenzen haben". US-Präsident Joe Biden wolle "eine berechenbare, stabile Beziehung zu Russland" aufbauen.
Beide Länder könnten bei der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie, dem Kampf gegen den Klimawandel, dem Umgang mit den Atomprogrammen des Iran und Nordkoreas und dem Krieg in Afghanistan zusammenarbeiten.
Lawrow: Müssen zusammenarbeiten
Lawrow sagte, Russland und die Vereinigten Staaten hätten "ernsthafte Differenzen", müssten aber "in Bereichen, in denen unsere Interessen kollidieren" zusammenarbeiten.
Russlands Haltung gegenüber den USA sei "sehr einfach": "Wir sind bereit, ausnahmslos alle Themen zu diskutieren, aber unter der Voraussetzung, dass die Diskussion ehrlich geführt wird, mit den Fakten auf dem Tisch und natürlich auf der Basis des gegenseitigen Respekts."
Pläne für Treffen von Putin und Biden
Das fast zwei Stunden lange Gespräche sei "konstruktiv" gewesen und die beiden Diplomaten würden Vorschläge für ein mögliches Treffen zwischen Biden und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorbereiten, berichteten russischen Staatsmedien.
Die ohnehin wegen mehrerer Konflikte belasteten Beziehungen zwischen beiden Ländern hatten sich weiter eingetrübt, nachdem Biden Putin als "Killer" gewertet hatte. Russland zog daraufhin seinen Botschafter ab, der bislang nicht in die USA zurückgekehrt ist.
Arktischer Rat: Russland übernimmt
Die Minister kamen am Rande einer Sitzung des Arktischen Rates zusammen, in dem Russland an diesem Donnerstag für die kommenden zwei Jahre den Vorsitz übernimmt. Auf dem Ministertreffen, das alle zwei Jahre über die Bühne geht, wird der bisherige Ratsvorsitzende Island die Führung in Reykjavik offiziell an die Russen übergeben.