Die USA und Südkorea sind besorgt über Pjöngjangs Atomprogramm. Joe Biden und sein südkoreanischer Amtskollege Moon Jae In streben jetzt eine diplomatische Lösung des Problems an.
In Gesprächen mit Pjöngjang müsse es darum gehen, "pragmatische Schritte zu unternehmen, die die Spannungen verringern, während wir uns in Richtung unseres finalen Ziels bewegen, der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel", sagte Biden. "Wir machen uns keine Illusionen darüber, wie schwierig das ist", räumte der US-Präsident ein.
- Nordkorea will Atomwaffenarsenal ausbauen
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat die Vereinigten Staaten einem Bericht zufolge als "größten Feind" bezeichnet und angedroht, sein Atomprogramm weiterzuentwickeln.
Biden: Ziel ist nachhaltiger Frieden
Biden kündigte zudem die Ernennung eines Nordkorea-Gesandten an, den US-Diplomaten Sung Kim. Moon begrüßte die Ernennung des Sondergesandten und den Willen der US-Regierung, sich auf diplomatischem Weg um die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel zu bemühen. "Ich habe große Erwartungen", sagte er einer Übersetzerin des Weißen Hauses zufolge. Das Ziel sei es, einen nachhaltigen Frieden zu erreichen, fügte er hinzu.
Biden versprach, den Kurs gegenüber Nordkorea eng mit Südkorea abzustimmen. Das "eiserne" Bündnis der Vereinigten Staaten mit Südkorea bezeichnete Biden als den "Dreh- und Angelpunkt für Frieden, Sicherheit und den Wohlstand" in der Region.
Zum 75. Jahrestag der Gründung der regierenden Arbeiterpartei hat Nordkorea eine neue Interkontinentalrakete präsentiert. Den Gegnern droht Kim Jong-un mit Atomwaffen.
Wird Nordkorea Atomwaffen aufgeben?
Die USA und Südkorea wollen Pjöngjang zur Aufgabe seines Atomwaffenprogramms bewegen. Nordkorea ist deswegen internationalen Sanktionen unterworfen und diplomatisch weitgehend isoliert. Die USA haben in Südkorea Tausende Soldaten stationiert.
Das Treffen mit Moon war wegen der Corona-Pandemie erst der zweite Besuch eines ausländischen Staats- oder Regierungschefs im Weißen Haus seit Bidens Amtsantritt Ende Januar. Im April hatte Biden Japans Ministerpräsidenten Yoshihide Suga empfangen.
Corona-Vakzine für Südkoreas Militär
Derweil wollen die USA der Regierung in Seoul Corona-Impfstoff für das südkoreanische Militär zur Verfügung stellen. Laut Biden gehe es um rund 550.000 Soldaten.