Auf der Jahrestagung der Waffenlobby NRA lobte Ex-Präsident Trump die lockeren Waffengesetze in den USA. Wegen der "Existenz des Bösen" müssten die Bürger bewaffnet werden.
Nur drei Tage nach dem Grundschulmassaker in Texas mit 21 Toten hat die mächtige US-Waffenlobbyorganisation NRA ihr Jahrestreffen begonnen. Begleitet von vielen Protesten.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat nach dem Massaker an einer Grundschule in Texas das vielerorts laxe Waffenrecht in den USA verteidigt. "Die Existenz des Bösen ist einer der allerbesten Gründe, gesetzestreue Bürger zu bewaffnen", sagte Trump am Freitagabend (Ortszeit) in Houston im Bundesstaat Texas bei der Jahrestagung der mächtigen Waffenlobby NRA.
"Zynische Politiker" würden versuchen, weinende Familien auszunutzen, um ihre eigene Macht zu vergrößern und die verfassungsmäßigen Rechte zu beschneiden. Sie würden ihre "extreme politische Agenda" vorantreiben.
Biden fordert strengere Waffengesetze
Nach dem Blutbad, bei dem ein 18-Jähriger 19 Schulkinder und zwei Lehrerinnen erschossen hatte, hatte US-Präsident Joe Biden mit deutlichen Worten strengere Waffengesetze gefordert. Trump argumentierte, der Grund für solche Taten seien psychische Probleme und zerrüttete Familien. Er forderte für jede Schule in den USA Metalldetektoren und eine bewaffnete Sicherheitskraft.
Mit "neuen Technologien" solle sichergestellt werden, dass keine unbefugte Person die Schule mit einer Waffe betreten könne. Auch Lehrkräften sollte das Tragen von Waffen erlaubt sein. Mit Blick auf die Finanzierung lieferte Trump einen Seitenhieb gegen die Ukraine. "Wenn die Vereinigten Staaten 40 Milliarden Dollar in die Ukraine schicken können, sollten wir in der Lage sein, alles zu tun, was nötig ist, um unsere Kinder zu Hause zu schützen", sagte er.
- NRA: Mächtige Kämpferin für Waffenbesitz
Drei Tage nach dem Schulmassaker in Texas trifft sich die National Rifle Association (NRA) in Houston. Prominente Politiker werden erwartet, ebenso wie Proteste von Waffengegnern.
Politiker sagen NRA-Treffen ab
Trump nannte das Massaker eine "grausame und barbarische Gräueltat" eines "außer Kontrolle geratenen Verrückten". Einige Redner hatten nach dem schrecklichen Blutbad ihre Teilnahme an dem NRA-Treffen abgesagt. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, äußerte sich nicht mehr persönlich, sondern schickte ein vorab aufgezeichnetes Videostatement.
Derweil gerät die Polizei von Uvalde, dem texanischen Ort, in dem sich die Bluttat ereignete, immer mehr unter Druck. So wurde etwa bekannt, dass bereits zu einem frühen Zeitpunkt 19 Polizisten im Flur vor dem Klassenraum postiert gewesen waren, in dem der Schütze sich mit den Kindern verschanzt hatte. Diese unternahmen den Angaben nach mehr als 45 Minuten lang keine Versuche, in den Raum einzudringen und den Schützen zu stoppen.