Trumps Steuerunterlagen: Was aus Tausenden Seiten hervorgeht

    Trumps Steuerunterlagen:Was aus Tausenden Seiten hervorgeht

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    Die Steuererklärungen von Ex-US-Präsident Trump aus sechs Jahren sind nun öffentlich. Ein Überblick dessen, was aus den Tausenden Seiten hervorgeht.

    Donald Trumps Steuerunterlagen auf einem Tisch.
    Steuerunterlagen von Donald Trump wurden öffentlich.
    Quelle: reuters

    Das US-Repräsentantenhaus hat Steuererklärungen von Ex-Präsident Donald Trump aus einem sechsjährigen Zeitraum veröffentlicht. Sie reichen zurück bis zum Jahr 2015, als Trump seine erste Präsidentschaftsbewerbung bekanntgegeben hatte.
    Die Finanzdokumente haben einen Umfang von mehreren Tausend Seiten. Um deren Veröffentlichung wurde vor Gericht gestritten. Trump wollte seine Steuererklärungen nicht öffentlich machen. Was aus den Unterlagen hervorgeht:

    Trump und das Bankkonto in China

    Bei einer Debatte vor der Präsidentschaftswahl 2020 war Trump zu einem Bankkonto in China befragt worden. Trump gab an, er habe das Konto vor seinem Präsidentschaftswahlkampf 2016 geschlossen.

    Das Bankkonto war 2013. Es wurde 2015 geschlossen, glaube ich.

    Donald Trump

    Aus den Unterlagen geht aber hervor, dass das nicht stimmt: Trump gibt in den Steuererklärungen für 2015, 2016 und 2017 an, ein Bankkonto in China gehabt zu haben.
    Trump hatte auch weitere Konten im Ausland, unter anderem in Großbritannien und in Irland. Bis 2018 wurden den Steuererklärungen zufolge alle Konten im Ausland bis auf das in Großbritannien geschlossen. Wie viel Geld sich auf den Konten befunden hatte, wird nicht erläutert.

    Keine wohltätigen Spenden im Jahr 2020

    Im letzten Jahr seiner Präsidentschaft, 2020, gab Trump an, keine Spenden für wohltätige Zwecke getätigt zu haben. In den beiden vorausgehenden Jahren hatte er erklärt, rund 500.000 Dollar gespendet zu haben.
    Ob darin sein Gehalt als Präsident in Höhe von 400.000 Dollar enthalten ist, war unklar. Trump hatte versprochen, sein Gehalt der US-Regierung zurückzugeben. In den Jahren 2016 und 2017 gab Trump an, 1,1 Millionen beziehungsweise 1,8 Millionen Dollar gespendet zu haben.

    Geld aus Film und TV für Trump

    Trump bekam eine Jahresrente in Höhe von 77.808 Dollar von der Schauspielergewerkschaft SAG. 2017 bekam er den Steuerunterlagen zufolge zudem eine Rente in Höhe von 6.543 Dollar von einem anderen Film- und Fernsehverband. Er gab 2015 an, Schauspieltantiemen in Höhe von 14.141 Dollar eingenommen zu haben. Trump hatte mehrere Kurzauftritte in Film und Fernsehen.
    In den Dokumenten gab er an, er habe von 2015 bis 2017 etwas mehr als 400.000 Dollar für schriftstellerische Tätigkeiten ausgegeben. Trump hatte 2015 das Buch "Crippled America: How to Make America Great Again" über einen Ghostwriter herausgebracht. Für das Jahr 2015 gab Trump an, 750.000 Dollar für Auftritte als Redner bekommen zu haben.

    Kaum Einkommensteuer auf Bundesebene

    Bereits vor der Veröffentlichung der umfangreichen Originaldokumente hatte der Ausschuss Kernzahlen aus Trumps Steuererklärungen der sechs Jahre von 2015 bis 2020 herausgegeben.
    Demnach zahlte Trump 2016, im Jahr seiner Wahl, und 2017, im ersten Jahr im Weißen Haus, lediglich je 750 Dollar (knapp 700 Euro) Einkommensteuer auf Bundesebene und machte hohe Verluste geltend. 2018 dann gab er Millionen-Gewinne an und zahlte knapp eine Million Dollar an Einkommenssteuer, 2019 betrug seine Abgabe rund 133,000 Dollar. Im letzten Amtsjahr 2020 zahlte Trump dagegen gar keine Einkommenssteuer im Bund.
    Die "New York Times" hatte bereits mitten im Wahlkampf vor der Präsidentenwahl 2020 berichtet, dass Trump in den Jahren 2016 und 2017 lediglich jeweils 750 Dollar Einkommensteuer auf Bundesebene gezahlt habe. Möglich gemacht hätten dies Abschreibungen und Gutschriften unter anderem wegen hoher Verluste. Trump hatte das damals abgestritten und behauptet, er habe "Millionen" gezahlt.
    Quelle: AP, dpa

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