Midterms in den USA: Ex-Präsident Obama ruft zum Wählen auf

    Midterms in den USA im November:Obama: "Legt euer Handy weg - geht wählen"

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    Ex-Präsident Barack Obama ist in den Wahlkampf eingestiegen. In Georgia rief er bei einem Wahlkampfauftritt zum Wählen auf. Am 8. November finden in den USA die Midterms statt.

    Vor den hart umkämpften Kongress-Zwischenwahlen in den USA hat Ex-Präsident Barack Obama vehement zum Wählen aufgerufen. "Steht auf von der Couch und geht wählen", rief er am Freitag auf einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Georgia.

    Legt euer Handy weg, lasst Tiktok in Ruhe - geht wählen.

    Barack Obama, Ex-Präsident der USA

    Es war der erste Wahlkampfauftritt des Ex-Präsidenten für seine demokratische Partei vor den Zwischenwahlen am 8. November.

    Auf Bundesebene geht es um den Kongress
    Die bedeutendsten Entscheidungen fallen zu den beiden Kammern des Kongresses. Die Wählerinnen und Wähler entscheiden über 35 der 100 Sitze im Senat und über alle 435 Abgeordneten im Repräsentantenhaus. Jeder der 50 US-Bundesstaaten stellt zwei Senatoren. Ihre Amtszeit dauert sechs Jahre - alle zwei Jahre wird rund ein Drittel von ihnen neu gewählt. Das Repräsentantenhaus wird dagegen alle zwei Jahre komplett neu bestimmt. Hier stellen die Bundesstaaten Abgeordnete gemäß ihrer Bevölkerungszahl.

    In den Bundesstaaten fallen Tausende weitere Entscheidungen
    Darüber hinaus gibt es Tausende weitere Abstimmungen. In 36 Staaten werden neue Gouverneure bestimmt - das mächtigste Amt in einem Bundesstaat, vergleichbar mit einem Ministerpräsidenten in Deutschland. In vielen Staaten werden zudem die eigenen Kongresse und einige andere Posten neu bestimmt - bis hinunter zur Sheriffs und Schulbeiräten, die großen Einfluss auf Strafverfolgung oder Unterrichtsstoff haben können.

    Abstimmung immer an einem Dienstag im November
    Seit 1845 werden die Wahlen am Dienstag nach dem ersten Montag im November abgehalten werden. In den stark landwirtschaftlich und religiös geprägten Vereinigten Staaten des 19. Jahrhunderts fiel die Wahl auf diesen Tag, weil zweierlei sichergestellt werden konnte: Einerseits waren Aussaat und Ernte bereits vorüber, während der harsche Winter noch nicht begonnen hatte; andererseits musste niemand an einem Gottesdienst-Sonntag die lange Reise zu einem Wahllokal antreten.

    Heute gibt es häufig Kritik, dass der Wahltag kein Feiertag ist. Gerade Demokraten glauben, dass dadurch viele ihrer Anhänger die oft langen Schlangen am Wahllokal nicht in Kauf nehmen wollen.

    Wahlberechtigt sind längst nicht alle erwachsenen US-Bürger
    In den USA kann nicht jeder von einem bestimmten Alter an zur Abstimmung gehen. Stattdessen müssen sich Wahlwillige in ein Verzeichnis eintragen lassen und auch angeben, ob sie als "Demokrat", "Republikaner" oder "unabhängig" geführt werden wollen. Bei der Wahl 2020 waren laut Zensus 252 Millionen Amerikaner über 18 Jahren wahlberechtigt, 155 Millionen machten davon Gebrauch - rund 67 Prozent, für die USA ein sehr hoher Wert.

    Quelle: dpa

    Obama warnt vor Angriff auf die Demokratie

    Die Demokratie stehe bei dem Urnengang auf dem Spiel, warnte Obama in einem Vorort von Atlanta. Verschwörungstheoretiker, welche den Wahlsieg des jetzigen Präsidenten Joe Biden nicht anerkennen, könnten durch die Wahlen an Macht gewinnen.

    Im ganzen Land kandidieren Menschen, die versucht haben, unsere Demokratie zu untergraben.

    Barack Obama, Ex-Präsident der USA

    Es müsse verhindert werden, dass diese noch mehr Einfluss gewinnen.

    Obama: Frauen sollten selbst über ihre Körper entscheiden dürfen

    Obama ging auch auf das Recht auf Abtreibung ein, welches in den USA bedroht ist, seit das Oberste Gericht am 24. Juni das Grundsatzurteil "Roe v. Wade" aus dem Jahr 1973 aufgehoben hat. "Frauen sollten überall selbst bestimmen können was mit ihrem Körper geschieht", sagte Obama.
    Die "persönlichsten Entscheidungen" sollten "von einer Frau und ihrem Arzt getroffen werden - nicht von einem Haufen meist männlicher Politiker."

    Georgia: Wahlkampf zwischen Warnock und Walker

    Obama war Ehrengast auf der Wahlkampfveranstaltung in Georgia. In der Bundesstaat liefern sich der auf eine Wiederwahl hoffende demokratische Senator Raphael Warnock und der republikanische Kandidat - der von Ex-US-Präsident Donald Trump unterstützte ehemalige American-Football-Star Herschel Walker - einen erbitterten Wahlkampf.
    Quelle: AFP

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