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Verdi-Chef : Werneke: Lindners Steuerpläne "ungerecht"

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Verdi-Chef Frank Werneke kritisiert die Steuerentlastungspläne von Finanzminister Christian Lindner als "krass ungerecht". Profitieren würden Menschen mit hohen Einkommen.

Verdi-Chef Frank Werneke spricht auf der Düsseldorfer Bühne im Hofgarten zu Demonstranten.
Verdi-Chef Frank Werneke während einer Kundgebung in Düsseldorf.
Quelle: dpa

Die Kritik an den Steuerentlastungsplänen von Bundesfinanzminister Christian Lindner reißt nicht ab. Ablehnung kommt unter anderem von der Gewerkschaft Verdi. Deren Vorsitzender Frank Werneke beklagte, profitieren würden in allererster Linie jene, die hohe Einkommen beziehen und vom Spitzensteuersatz betroffen sind.

"Diejenigen, die auch jeden Tag hart arbeiten, aber eher niedrige Einkommen beziehen und derzeit am meisten unter der Preissteigerung leiden, würden kaum profitieren - das ist krass ungerecht", sagte Werneke der "Rheinischen Post".

Werneke: Spitzensteuersatz erhöhen

Werneke forderte ein umfassendes Steuerkonzept, in dem Veränderungen am Einkommensteuertarif mit einer Erhöhung des Spitzensteuersatzes und einer Übergewinnsteuer ausgeglichen würden, die Firmen zahlen sollten, die in der Krise überproportional Gewinne erzielten.

Beschäftigten, die keine hohen Gehälter beziehen und angesichts der Preisentwicklung in echter Not sind, nützt ein Herumdoktern am Steuertarif nichts.
Frank Werneke, Verdi-Chef

Es brauche stattdessen ein weiteres Entlastungspaket mit direkten Zahlungen - gezielt für Menschen mit geringen bis mittleren Haushaltseinkommen, so der Gewerkschaftschef.

Ökonom Südekum: Umverteilung von unten nach oben

Der Düsseldorfer Ökonom Jens Südekum befand, es sei "derzeit einfach nicht die Zeit", alle Einkommensbereiche zu entlasten. "Angesichts der steigenden Inflation bräuchten wir eine Umverteilung von oben nach unten, nicht umgekehrt", sagte er dem "Spiegel".

Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hatte ebenfalls kritisiert, eine Reform, bei der nominal die Besserverdienenden mehr gewinnen, komme zum falschen Zeitpunkt.

Wo sparen Menschen in Spanien, Österreich und Polen in Sachen Freizeit, Arztbesuche, Ernährung, Wohnen, Urlaub etc.? Gibt es von staatlicher Seite auch Maßnahmen?

Beitragslänge:
3 min
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Lindner: Über zehn Milliarden Euro Entlastung

FDP-Chef Lindner hatte seine Pläne am Mittwoch vorgestellt. 48 Millionen Bürger sollen ab 2023 profitieren, es geht um mehr als zehn Milliarden Euro Entlastung.

Prozentual werden Geringverdiener demnach deutlich stärker entlastet als Topverdiener - in absoluten Zahlen sieht das aber anders aus. Politiker der Koalitionspartner Grüne und SPD sehen eine soziale Schieflage. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte aber Lindners Pläne als "guten Aufschlag" und Teil eines Gesamtpakets mit weiteren Entlastungen bezeichnet.

Preise für Bürger explodieren

Vor allem die explodierenden Energie- und stark steigenden Lebensmittelpreise machen vielen Menschen zu schaffen. Kanzler Olaf Scholz erwartet aber deshalb keine sozialen Unruhen, wie er am Donnerstag deutlich machte.

Der Armutsforscher Christoph Butterwegge warnte gleichwohl in der "Rheinischen Post": "Die wahrscheinlich auch künftig steigenden Energie- und Nahrungsmittelpreise dürften bis in die Mitte der Gesellschaft hinein zu sozialen Verwerfungen führen. Möglicherweise muss auch manche Mittelschichtfamilie die Hälfte ihres Einkommens für die Warmmiete ausgeben. Daher wird sich die Armut weiter ausbreiten."

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