In Deutschland gibt es laut Verfassungsschutzpräsident Haldenwang immer mehr Rechtsextremisten sowie Reichsbürger. Und: Gewalt gewinne generell an Bedeutung, warnt er.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet einen Zuwachs bei der Zahl der Rechtsextremisten in Deutschland. "Konkrete Zahlen kann ich noch nicht nennen", sagte Präsident Thomas Haldenwang den Zeitungen der Funke-Mediengruppe auf eine Frage nach der Entwicklung des extremistischen Personenpotenzials in diesem Jahr.
Haldendwang: Gewalt nimmt überall zu
Eine Zunahme registrierten die Verfassungsschützer außerdem bei "Reichsbürgern und Selbstverwaltern", wie Haldenwang ausführte. Die Zahl der Linksextremisten sei insgesamt konstant geblieben, die Gewaltorientierten nähmen aber auch hier zu.
Bereits im Vorjahr war die Zahl der Menschen mit rechtsextremistischen Einstellungen in Deutschland erneut angestiegen - das ging aus dem Verfassungsschutzbericht für 2020 hervor. Demnach wuchs das Personenpotenzial im rechtsextremistischen Spektrum um 3,8 Prozent auf 33.300 Menschen an. Knapp 40 Prozent von ihnen schätzte der Verfassungsschutz als "gewalttätig, gewaltbereit, gewaltunterstützend oder gewaltbefürwortend ein".
1.600 Extremisten mit Waffenschein
Trotz einer Verschärfung des Waffenrechts im vergangenen Jahr besitzen einem Bericht vom November zufolge bundesweit mehr als 1.600 Extremisten eine waffenrechtliche Erlaubnis. Mehr als 1.500 von ihnen würden von den Verfassungsschützern als Rechtsextremisten und Reichsbürger eingestuft, berichtete die "Welt am Sonntag" im vergangenen Monat unter Berufung auf Angaben der Bundesländer.
- Rechtsextremismus
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