Ukraine: Verhandlung mit Russland käme Kapitulation gleich

    Selenskyj-Berater Podoljak :Kiew: Verhandlungen kämen Kapitulation gleich

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    US-Vertreter drängen die Ukraine wohl dazu, mit Russland zu verhandeln. Kiew hält aber weiter an seinem bisherigen Kurs fest: Verhandlungen sind derzeit keine Option.

    Mykhailo Podoljak
    Der ukrainische Präsidentenberater Mykhailo Podoljak hat eine klare Meinung zu möglichen Verhandlungen mit Russland.
    Quelle: reuters

    Die Ukraine will nicht mit Russland an den Verhandlungstisch. Daran ändern auch die Aussagen von US-Generalstabschef Mark Milley nichts, der einen militärischen Sieg der Ukraine kürzlich als "nicht wahrscheinlich" bezeichnet hatte. US-Medien berichteten, verschiedene hochrangige US-Vertreter würden die Ukraine zunehmend dazu drängen, Verhandlungen mit Russland in Erwägung zu ziehen.

    Ukrainischer Präsidentenberater: Russland verliert

    Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak erklärte am Sonntag in Kiew: "Wenn man auf dem Schlachtfeld die Initiative ergreift, ist es ein wenig bizarr, Vorschläge zu erhalten wie: Ihr werdet sowieso nicht alles mit militärischen Mitteln erreichen, ihr müsst verhandeln." Dies würde bedeuten, dass ein Land, "das seine Gebiete zurückgewinnt, vor dem Land kapitulieren muss, das verliert."
    Blick auf Rauchwolken, die hinter Gebäuden aufsteigen, in Lwiw, Ukraine, am 15.11.2022
    Russland greift erneut die Energie-Infrastruktur in der Ukraine an. So will Moskau das ukrainische Stromnetz von Europa trennen.16.11.2022 | 1:40 min
    Podoljak zufolge hat Moskau Kiew bislang "keinen direkten Vorschlag" für Friedensgespräche unterbreitet. Stattdessen ziehe Russland es vor, diese über Vermittler zu überbringen und einen Waffenstillstand ins Gespräch zu bringen.

    Russland will keine Verhandlungen. Russland führt eine als Verhandlungen bezeichnete Kommunikationskampagne.

    Mychailo Podoljak, ukrainischer Präsidentenberater

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Vorschläge zu Verhandlungen bislang klar abgelehnt, solange die russischen Truppen nicht aus der gesamten Ukraine abgezogen sind. Kiew betrachtet mögliche Verhandlungsgespräche mit Moskau als Manöver, um Zeit zu gewinnen und eine neue Offensive vorzubereiten.

    Gegenoffensive der Ukraine läuft

    Die Ukraine hatte Ende August eine Gegenoffensive begonnen. Seitdem konnte die ukrainische Armee einige Gebiete von Russland zurückerobern, darunter die strategisch wichtige Regionalhauptstadt Cherson im Süden des Landes.
    Russland griff zuletzt wiederholt die Energie-Infrastruktur der Ukraine an. Dabei kam es immer wieder in vielen Teilen des Landes zu Stromausfällen.
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    Quelle: AFP

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