Schweden: Viertes Leck an Nord-Stream-Rohren entdeckt

    Schwedische Küstenwache:Viertes Leck an Nord-Stream-Rohren entdeckt

    29.09.2022 | 11:48
    |

    An den Nord-Stream-Gaspipelines zwischen Russland und Deutschland ist in der Ostsee ein viertes Leck entdeckt worden.

    Schwedens Küstenwache hat nach eigenen Angaben ein viertes Gasleck an den beschädigten Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee entdeckt. Alle vier bisher gefundenen Lecks befinden sich in internationalen Gewässern, zwei nahe Schweden und zwei nahe Dänemark.

    Lecks liegen "nahe beieinander"

    Das nun bekannt gewordene Loch sei ebenfalls diese Woche gefunden worden, zitierte die Zeitung "Svenska Dagbladet" am Donnerstag einen Sprecher der Küstenwache.

    Es gibt zwei Lecks auf schwedischem Gebiet und zwei auf dänischem.

    Schwedische Küstenwache

    Die beiden Lecks vor der schwedischen Küste lägen "nahe beieinander", erklärte der Verantwortliche der schwedischen Küstenwache gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

    Medien: Leck an Nord Stream 2

    Genauere Angaben zur Lage des neu festgestellten Lecks und dazu, weshalb es erst jetzt entdeckt wurde, machte die schwedische Küstenwache nicht. Beide Schadstellen in der schwedischem Wirtschaftszone befänden sich aber "im selben Sektor".
    Schwedische Medien berichteten, dass sich das neu festgestellte Leck an der Pipeline Nord Stream 2 befinde. Die Küstenwache bestätigte diese Information jedoch zunächst nicht.

    Bisher drei weitere Lecks entdeckt

    An den russischen Nord-Stream-Pipelines waren Anfang der Woche innerhalb kurzer Zeit drei Lecks entdeckt worden. Zwei davon in der dänischen Wirtschaftszone, eins in der schwedischen. Die genaue Ursache ist unklar. Westliche Sicherheitsexperten gehen aber von Sabotage aus.
    Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte am Mittwoch gesagt, es sei "dumm und absurd" zu vermuten, dass Russland hinter den Lecks stecke. Die Lecks seien für Moskau "ziemlich problematisch", sagte er.

    UN-Sicherheitsrat befasst sich mit Lecks

    Auf Anforderung Moskaus wird sich am Freitag der UN-Sicherheitsrat mit Nord Stream befassen, das teilte das schwedische Außenministerium mit. Nach Bekanntwerden der Lecks kündigte die Betreiberfirma Nord Stream eine Untersuchung an, um die Schäden festzustellen und die Ursachen des Vorfalls zu klären.
    Aus Dänemark hieß es, dass bereits mehr als die Hälfte des Gases in den Pipelines ausgetreten sei. "Wir erwarten, dass der Rest bis Sonntag entweicht", sagte der Leiter der dänischen Energieagentur, Kristoffer Bottzauw bei einer Pressekonferenz.

    Pipelines und Unterseekabel
    :Lässt sich Infrastruktur im Meer schützen?

    Die Lecks in den Nord-Stream-Pipelines zeigen, wie verwundbar kritische Infrastruktur im Meer ist. Lässt sie sich überhaupt schützen? Maritim-Experte Peters mit Einschätzungen.
    von Jan Schneider
    Mecklenburg-Vorpommern, Lubmin: Nicht verbaute Rohre für die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 werden auf dem Gelände des Hafen Mukran gelagert. Nachdem in kurzer Zeit für die beiden Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 ein Druckabfall festgestellt wurde, sind mittlerweile drei Lecks ausgemacht.
    Quelle: Reuters, AFP

    Mehr zu den Gaslecks