Russland erhält im Austausch für die US-Basketballerin Brittney Griner von den USA den Waffenhändler Viktor But. Wer ist der Russe, der einmal der meistgesuchte Mann der Welt war?
Der Waffenhändler und ehemalige sowjetische Luftwaffenoffizier Viktor But war 2012 von einem New Yorker Gericht zu 25 Jahren Haft in einem US-Gefängnis verurteilt worden.
Der 55-Jährige galt bis zu seiner Freilassung im Rahmen des Gefangenenaustauschs mit der in Russland inhaftierten US-Basketballspielerin Brittney Griner als der bekannteste Russe, der in den USA einsitzt. Ihm wurde vorgeworfen, Rebellen in einigen der blutigsten Konflikte der Welt bewaffnet zu haben.
Staatsanwaltschaft: "Geschäftsmann der gefährlichsten Art"
Die Staatsanwaltschaft hatte damals lebenslange Haft für ihn gefordert. Sie beschrieb But als einen "Geschäftsmann der gefährlichsten Art".
But habe zudem mit seinen Waffenlieferungen kriegerische Konflikte in Ruanda, Kongo und Angola verschärft. Seine Flugzeuge transportierten dabei alles, von Erzen bis Gladiolen, von Bohrgestängen bis zu gefrorenem Fisch.
Seine Spezialität war den Behörden zufolge allerdings der Waffenschwarzmarkt. Er soll seine Kunden mit Sturmgewehren, Munition, Luftabwehrraketen, Kampfhubschraubern und weiteren modernen Waffensystemen aus den Arsenalen der ehemaligen Roten Armee oder aus osteuropäischer Produktion versorgt haben.
Die in Russland zu neun Jahren Haft verurteilte Brittney Griner ist wieder frei. Die US-Basketballerin ist im Austausch für den russischen Waffenhändler Viktor But freigekommen.
Russland hatte großes Interesse an Buts Freilassung
Als "Händler des Todes" wurde But in den 90er Jahren von einem ranghohen Mitglied der britischen Regierung bezeichnet. But baute in fast zwei Jahrzehnten eine Flotte von mehr als 60 Transportflugzeugen auf. Er gründete hunderte Unternehmen und sammelte ein Vermögen von angeblich mehr als sechs Milliarden Dollar an.
2008 war But in Bangkok nach einer verdeckten Aktion amerikanischer Agenten festgenommen worden. 2010 wurde er an die USA ausgeliefert. Russland hat sich seit Buts Festnahme für seine Freilassung eingesetzt. Vertreter Moskaus charakterisieren ihn als "Unternehmer", der zu unrecht festgenommen und verurteilt worden sei.
Buts Lebensgeschichte inspirierte einen Hollywoodfilm: Die von Nicolas Cage verkörperte Hauptfigur in "Lord of War - Händler des Todes" (2005) knüpft teilweise an den realen Waffenhändler an.
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