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Von der Leyen im heute journal : "Kandidatenstatus ist kein Freifahrtschein"

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Im heute journal spricht Ursula von der Leyen über einen möglichen Weg der Ukraine in die EU, den Wiederaufbau des Landes und die Hürden beim geplanten Öl-Embargo gegen Russland.

Ursula von der Leyen ist gefragt in diesen Tagen, zurzeit ist sie auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Russlands Krieg gegen die Ukraine und die damit verbundenen Ereignisse sind das bestimmende Thema, nicht nur in der Schweiz.

Im ZDF heute journal spricht die EU-Kommissionspräsidentin mit Marietta Slomka unter anderem darüber, wie die Gespräche der EU-Partnerländer zu einem Öl-Embargo gegen Russland laufen.

Man arbeite hart daran, das Embargo umzusetzen, doch es gebe "ein, zwei Mitgliedsstaaten, die echte technische Probleme haben", so von der Leyen, einen fehlenden Zugang zum Meer zum Beispiel. Deshalb hätten diese Länder Bedenken geäußert, wie man ohne den Seeweg an anderes Öl kommen könne.

Es sind objektiv diese Schwierigkeiten vorhanden, ohne Zweifel. Dann gibt es weitere Diskussionen natürlich über die Höhe der Investitionen und hier ist wichtig, dass die anderen 26 Mitgliedsstaaten da auch sehen, dass es fair zugeht.
Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin

"Plattform" für den ukrainischen Wiederaufbau

Die Kommissionspräsidentin schlägt außerdem eine Plattform vor, mit der verschiedene Initiativen für den Wiederaufbau der Ukraine gebündelt werden könnten, geleitet von der Ukraine selbst und der Europäischen Kommission.

Wir wollen nicht nur Investitionen, und die müssen massiv sein, sondern wir wollen das koppeln, mit den Reformen, die für dieses Land auch notwendig sind.
Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin

Dazu gehöre beispielsweise der Aufbau der Verwaltung, der Kampf gegen die Korruption und die Stärkung der Wirtschaft. Mit den verschiedenen Partnern wie OECD, Worldbank, der EU oder auch den USA könnte auf dieser Plattform investiert werden - mit den dazugehörigen Reformen, die der Ukraine den Weg in die Europäische Union ebnen könnten.

Ob diese Pläne zu erfüllen sind und wie sie finanziert werden sollen, ist allerdings noch unklar. Der deutsche Finanzminister Christian Lindner hatte gemeinsame EU-Schulden heute abgelehnt.

Zukunft der Ukraine in der EU?

Schon seit einigen Jahren ist es ein erklärtes Ziel der Ukraine, Teil der EU zu werden - seit dem Krieg umso dringender. Eine klare Aussage, ob das Land im Juni den Kandidatenstatus für eine EU-Mitgliedschaft erhalten werde, gab die Kommissionspräsidenten im heute journal nicht.

Mir ist wichtig, noch einmal deutlich zu machen: Der Kandidatenstatus ist kein Freifahrtschein. Und es gibt auch keine Abkürzungen.
Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin

Es gehe darum, im Beitrittsprozess die EU-Standards zu erfüllen. Die Schnelligkeit eines solchen Prozesses hänge auch stark mit dem Engagement des betreffenden Landes zusammen.

Krieg verschärft die Hungersnot in anderen Ländern

Neben dem Elend, dass der russische Angriffskrieg über die Ukrainer und Ukrainerinnen bringt, gibt es aber noch ein weiteres Thema, das die Staatengemeinschaft beschäftigt. 20 Millionen Tonnen Weizen lagern laut von der Leyen in der Ukraine, die nicht exportiert werden können. Russland bombardiere systematisch Lagerhäuser.

Das ist katastrophal, denn die Welt braucht diesen Weizen und gerade die ärmsten Länder der Welt sind darauf angewiesen.
Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin

Man versuche den Weizen auf eine andere Weise als den Seeweg aus der Ukraine auszufahren. Es gebe Gespräche mit Russland, einen Korridor im Schwarzen Meer zu schaffen. Doch die befänden sich erst am Anfang.

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