Beim "Mini Super Tuesday" geht es für Bernie Sanders und Joe Biden um 352 Delegiertenstimmen. Biden führt in vielen Umfragen und erhält weitere Unterstützung von Parteikollegen.
Mit den Ergebnissen des "Super Tuesday" haben sich die Präsidentschaftsvorwahlen der US-Demokraten zu einem Zweikampf zwischen Ex-Vizepräsident Joe Biden und dem linksgerichteten Senator Bernie Sanders entwickelt. Nun steht der nächste große Vorwahl-Tag in sechs Bundesstaaten an.
Insgesamt geht es bei den Wahlen in Idaho, Michigan, Mississippi, Missouri, North Dakota und Washington um 352 der 3979 regulären Delegierten, die im Juli beim Nominierungsparteitag der Demokraten den Präsidentschaftskandidaten der Partei küren sollen. Angesichts der vergleichsweise vielen Stimmen, die an diesem Tag verteilt werden, wird der Vorwahltag auch "Mini Super Tuesday" genannt.
Was Sie über die anstehenden Vorwahlen wissen müssen:
-
Wer bei den Demokraten Präsident werden will
Nach den ersten Vorwahlen bewerben sich noch drei Demokraten um die Präsidentschaftskandidatur zur US-Wahl 2020. Wer sie sind - und wofür sie stehen.
Wie ist der Stand nach dem "Super Tuesday"?
Sanders und Biden haben die Vorwahlen am "Super Tuesday" vor einer Woche gewonnen. In den Tagen vor und nach dem Superwahltag stiegen alle anderen wichtigen Bewerber aus dem Präsidentschaftsrennen der Demokraten aus. Der frühere Vizepräsident Joe Biden (77) und der linke Senator Bernie Sanders (78) liefern sich nun einen Zweikampf um die Nominierung. Auch die Abgeordnete Tulsi Gabbard aus Hawaii tritt an, gilt aber als chancenlos.
Wer führt im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur in beiden Parteien?
Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner steht quasi schon fest: Amtsinhaber Donald Trump hat hier parteiintern keine ernstzunehmende Konkurrenz. Spannend ist aber das Rennen der Demokraten. Aktuell führt Joe Biden bei den Delegiertenstimmen mit 670 zu 574 gegen Sanders.
Gibt es einen klaren Favoriten?
Eine Reuters/Ipsos-Umfrage ergab: 47 Prozent der Demokraten und Unabhängigen würden bei einer Vorwahl in ihrem Bundesstaat für den ehemalige Vize-Präsidenten Biden stimmen. Für den Senator Sanders würden dagegen 30 Prozent stimmen. Ex-Vizepräsident Biden genießt wegen seiner acht Jahre als Stellvertreter von Präsident Barack Obama hohes Ansehen bei der wichtigen Wählergruppe der Afroamerikanern große Anerkennung. Der 77-Jährige kann zudem mit seiner großen politischen Erfahrung punkten und bietet sich mit seinen moderaten Positionen als Konsens-Kandidat an.
Biden hat unterdessen auch weitere Unterstützung von Parteikollegen bekommen. Der frühere Anwärter auf die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten, Cory Booker, sprach Biden seine Unterstützung aus. Wie Booker unterstützen den gemäßigten Biden auch dessen frühere Konkurrenten Pete Buttigieg, Kamala Harris, Amy Klobuchar und Beto O'Rourke.
Der Bürgerrechtler Jesse Jackson hingegen forderte zur Wahl von Sanders auf. Zuletzt hatte sich die linke Senatorin Elizabeth Warren aus dem Wettbewerb zurückgezogen. Sie ließ bislang aber ausdrücklich offen, ob sie ihren Anhängern empfehlen will, für Sanders oder Biden zu stimmen.
Welche sind die nächsten Vorwahlen?
Am 17. März wird in fünf Bundesstaaten gewählt, unter anderem in Florida, Illinois und Ohio. Nach einer Reihe weiterer Vorwahlen ist dann der 28. April wieder besonders wichtig. An diesem Tag wird unter anderem in den bevölkerungsreichen Bundesstaaten New York und Pennsylvania abgestimmt. Danach sind mehr als 85 Prozent aller Delegierten vergeben. Die letzten Vorwahlen sind Anfang Juni.
Wann wird der Präsidentschaftskandidat gekürt?
Gekürt wird der demokratische Präsidentschaftskandidat letztlich beim Nominierungsparteitag der Demokraten, der vom 13. bis 16. Juli in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin stattfindet. Für eine Nominierung braucht ein Bewerber im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit von 1.991 der 3.979 Delegierten.