Mit einem Ringtausch will Verteidigungsministerin Lambrecht Panzer über Slowenien in die Ukraine liefern. Das verspricht einen wichtigen Vorteil.
Den Ringtausch schwerer Waffen, initiiert von Deutschland, wird in der EU mit gemischten Gefühlen wahrgenommen. Dabei liefert Deutschland nicht weniger Waffen als etwa Frankreich. An die vermeintliche Führungsnation aber stellt Europa höhere Ansprüche.
Für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine plant die Bundesregierung einen Ringtausch über das Partnerland Slowenien. Der Plan sieht vor, dass der Nato-Verbündete den noch in der Sowjetunion entwickelten T-72-Kampfpanzer an Kiew liefert - und die slowenische Armee im Gegenzug Panzer aus Deutschland erhält. Panzer der Typen "Marder" und "Fuchs" könnte Deutschland auf diese Weise abgeben.
Auch bei der Ausbildung an Geschützen des Typs "Panzerhaubitze 2.000", die von den Niederlanden geliefert werden könnten, bietet Deutschland Hilfe an. Die Ausbildung ukrainischer Einsatzkräfte an den Waffensystemen könnte auch in Deutschland erfolgen. Das hatte die Regierung lange abgelehnt.
Lambrecht: Keine Ausbildungszeiten nötig
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte den Ringtausch angekündigt, ohne zunächst Details zu nennen. Ein zentraler Vorteil des Ringtausches bestehe laut ihr in der schnellen Einsatzfähigkeit der Kriegsgeräte.
Der Vorteil: Das noch aus der Sowjetzeit stammende Waffensystem T-72 wird vom ukrainischen Heer bereits eingesetzt und erfordert keine umfangreiche Zusatzausbildung. Die als Ersatz gelieferten Panzer aus Deutschland kämen allerdings nicht von der Bundeswehr - sondern aus Beständen der Industrie.
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Kritik an der Bundesregierung
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Lambrecht stehen seit Wochen in der Frage der Lieferung schwerer Waffen auch innerhalb der Ampel-Koalition unter Druck. Prominente Vertreter von Grünen und FDP warfen Scholz vor, in der Ukraine-Frage zu zaudern.
Lambrecht verweist regelmäßig darauf, dass die Bundeswehr nichts mehr abgeben könne, ohne ihre Einsatzbereitschaft zu gefährden.
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