Wagenknecht: Ruf nach Frieden nicht rechts

    Demonstrationsaufruf:Wagenknecht: Ruf nach Frieden nicht rechts

    |

    Sahra Wagenknecht weist Kritik an ihrem Friedensaufruf zurück. In der Öffentlichkeit sieht sie sich und den Demonstrationsaufruf als "rechtsoffen diffamiert".

    Archiv: Sahra Wagenknecht
    Sahra Wagenknecht hatte zusammen mit der Feministin Alice Schwarzer zu einer Demonstration für Frieden in der Ukraine am 25. Februar aufgerufen.
    Quelle: dpa

    Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat Kritik an ihrem Demonstrationsaufruf für Frieden in der Ukraine zurückgewiesen. "Wir rufen zu einer Friedenskundgebung auf", erklärte die frühere Vorsitzende der Linksfraktion am Freitagabend.

    Es ist jeder herzlich willkommen, der für Frieden und gegen die Eskalation durch Waffenlieferungen demonstrieren möchte.

    Sahra Wagenknecht, Vorsitzende der Linksfraktion

    Zugleich fügte sie hinzu: "Dass Rechtsextremisten, die in der Tradition eines Regimes stehen, das den schlimmsten Weltkrieg seit Menschheitsgedenken vom Zaun gebrochen hat, auf einer Friedensdemo nichts zu suchen haben, versteht sich von selbst. Auch eine parteipolitische Vereinnahmung lehnen wir ab."

    Russlanddeutsche und Ukraine
    :Warum protestiert "ihr" nicht gegen Putin?

    In der Sowjetunion waren sie "Deutsche", hier sind sie "Russen": Der Rechtfertigungsdruck für Russlanddeutsche angesichts des Ukraine-Kriegs ist groß. Über ein Missverständnis.
    von Katja Belousova
    Demonstranten protestieren vor dem Brandenburger Tor gegen den Krieg in der Ukraine
    Wer ihren Aufruf als "rechtsoffen diffamiert", vergesse, "dass nicht der Ruf nach Frieden, sondern die Unterstützung von Militarismus und Krieg seit ewigen Zeiten Kennzeichen rechter Politik ist".

    Aufruf zu Demonstration für Frieden am 25. Februar

    Wagenknecht hatte zusammen mit der Feministin Alice Schwarzer zu einer Demonstration für Frieden in der Ukraine am 25. Februar am Brandenburger Tor aufgerufen. Den Initiatorinnen wurde vorgehalten, sich nicht eindeutig gegen Rechts und die AfD abgegrenzt zu haben. Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt bezeichnete den Aufruf "naiv" und "unehrlich".
    Schwarzer sagte dazu den "Nürnberger Nachrichten":

    Ein paar Dutzend Rechtsextreme gegen bald eine Million Unterzeichnerinnen und Unterzeichner unseres Friedensappells. Was wiegt das schon.

    Alice Schwarzer

    Die Linken-Spitze hatte sich Wagenknechts und Schwarzers Aufruf nicht angeschlossen, sondern einen eigenen Beschluss für Demonstrationen rund um den ersten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar gefasst. Darin heißt es: "Hierbei ist für uns klar, dass Frieden und Antifaschismus zusammengehören"

    Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus. In diesem Sinne haben Rechte hier keinen Platz.

    Aufruf der Linken

    500.000 Unterschriften für "Manifest für den Frieden"

    Mitte Februar hatte Wagenknecht gemeinsam mit Frauenrechtlerin Alice Schwarzer zudem die Petition "Manifest für den Frieden" veröffentlicht. Inzwischen haben eine halbe Million Menschen die Petition mit der Forderung nach Friedensgesprächen mit Russland im Ukraine-Krieg unterschrieben.
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Patriot-System
    Liveblog
    Quelle: dpa, AFP

    Aktuelle Nachrichten zur Ukraine